Hockey-Olympiasieger Fürste nimmt Eishockey-Keeper Greiss in Schutz

Köln · Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste hat sich zu Eishockey-Keeper Thomas Greiss nach dessen umstrittener Zustimmung im Internet zu rechtsgerichteten Inhalten geäußert.

 Moritz Fürste zeigt im August 2012 vor dem Rathaus von Hamburg seine Goldmedaille.

Moritz Fürste zeigt im August 2012 vor dem Rathaus von Hamburg seine Goldmedaille.

Foto: dpa, bra hae jai

"Natürlich sehe ich die Inhalte der Fotos, welche Thomas Greiss liked, sehr kritisch und distanziere mich auch davon. Aber wenn Sportlern jetzt auch vorgeschrieben wird, was Ihnen zu 'gefallen' hat und was nicht, dann kann der Sport komplett einpacken", schrieb Fürste am Samstag im sozialen Netzwerk Facebook.

Nationaltorhüter Greiss hatte sich im US-Präsidentschafts-Wahlkampf im sozialen Netzwerk Instagram als Anhänger des später gewählten Präsidenten Donald Trump und Gegner der früheren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton zu erkennen gegeben. Dabei hatte Greiss offenbar unter anderem auch einen Vergleich von Clinton mit Adolf Hitler mit dem 'Gefällt-Mir'-Button markiert.

Der Deutschlandfunk hatte während der laufenden Weltmeisterschaft darüber berichtet. Nach einem Gespräch zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und Greiss nahm der Torhüter seine Zustimmung wieder zurück. "Ich denke wir brauchen authentische Athleten, die sich auch mal im Ton vergreifen, Fehler machen und dann bereit sind, darüber zu sprechen. Denn das ist es, was uns in unserer Gesellschaft fehlt. Ein offener und kritischer Austausch über Themen, die uns vielleicht auch nicht so gefallen", schrieb Fürste weiter.

Greiss wollte sich zu der Affäre bislang nicht äußern. Der DEB hatte den Hitler-Clinton-Vergleich scharf verurteilt, Greiss ansonsten aber Meinungsfreiheit zugestanden. "Grundsätzlich ist Hitler ein No-Go, das ist ganz klar. Es gibt Dinge, die gehen in Deutschland nicht", sagte DEB-Vizepräsident Marc Hindelang. "Aber alles andere, wen er wählt, wen er gut findet, ist seine Sache. Wir können niemandem vorwerfen, für oder gegen Trump oder Clinton zu sein. Die Art und Weise ist natürlich etwas anderes.

(dpa)
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