Personalsorgen im deutschen Eishockey-Team Nach Wolf müssen auch Ehrhoff und Sulzer für WM passen

Köln · Eishockey-Bundestrainer Pat Cortina gehen die Spieler aus. Bei der Weltmeisterschaft in Minsk (9. bis 25. Mai) verzichtet der Italo-Kanadier definitiv auf Stürmer David Wolf nach dessen Ausraster im Play-off-Halbfinale. Zudem werden auch die NHL-Profis Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer fehlen. Die beiden Verteidiger der Buffalo Sabres haben Gehirnerschütterungen erlitten. "Das ist ein großer Verlust für unser Team. Wir wünschen beiden eine schnelle Genesung", sagte Cortina am Mittwoch.

 Christian Ehrhpff muss bei der WM wegen einer Gehirnerschütterung passen.

Christian Ehrhpff muss bei der WM wegen einer Gehirnerschütterung passen.

Foto: ap

Damit wird die Liste der Ausfälle immer länger. Auch der Einsatz des Torjägers Michael Wolf (Iserlohn) ist wegen einer Fußverletzung sehr fraglich. Zuvor hatten schon zahlreiche Leistungsträger der vergangenen Jahre ihre WM-Teilnahme abgesagt.

Den Hamburger David Wolf lud Cortina, der mit der Nationalmannschaft am Donnerstag und Freitag (jeweils 17.30 Uhr/Sport1) in Savonlinna und Mikkeli gegen den Olympiadritten Finnland zwei WM-Tests absolviert, wegen dessen Sperre gar nicht ein. Nachdem der 24-Jährige dem Ingolstädter Benedikt Schopper sechs Zähne ausgeschlagen hatte, wurde er von der Deutschen Eishockey Liga (DEL) für sieben Spiele gesperrt. "Nach unserer Satzung darf ein in der Liga gesperrter Spieler nicht eingeladen werden", erklärte DEB-Generalsekretär Franz Reindl.

Ehrhoff und Sulzer erleiden in der NHL Gehirnerschütterungen

NHL-Star Ehrhoff, bei der WM 2013 Kapitän und überragender Spieler der DEB-Auswahl, zog sich im vorletzten Spiel der Sabres gegen Boston eine Gehirnerschütterung zu und verpasste den Saisonabschluss. Sein Abwehrkollege Sulzer hatte am 13. März ebenfalls eine Gehirnerschütterung erlitten und seitdem kein Spiel mehr bestritten.

Beide hatten ursprünglich zugesagt, bei der WM in Weißrussland wieder das DEB-Trikot anzuziehen. Ehrhoff stand im vergangenen Jahr in Helsinki 46 Prozent der Spielzeit auf dem Eis und war mit drei Toren und zwei Vorlagen bester deutscher Scorer. Damit trug der Ex-Krefelder wesentlich dazu bei, dass sich die DEB-Auswahl mit Platz neun für das peinliche Olympia-Aus etwas rehabilitierte.

Zuvor hatten bereits die Torhüter Dennis Endras (Mannheim) und Jochen Reimer (München), Verteidiger Felix Petermann (München) sowie die Stürmer Andre Rankel (Berlin), Christoph Ullmann (Mannheim) und Patrick Reimer (Nürnberg) ihre WM-Teilnahme abgesagt. Auch AHL-Profi Konrad Abeltshauser (Worcester) steht nicht zur Verfügung.

In Finnland hat Cortina damit wohl bereits den größten Teil seiner WM-Mannschaft auf dem Eis. Lediglich Spieler der DEL-Finalisten Kölner Haie und ERC Ingolstadt dürften bis zum ersten Vorrundenspiel am 10. Mai gegen Kasachstan noch hinzukommen.

(sid)
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