Moskau Eismärchen endet im WM-Viertelfinale

Moskau · Das deutsche Team verliert gegen Gastgeber Russland nach 1:0 mit 1:4.

Deutschland scheitert im Viertelfinale an Russland
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Deutschland scheitert im Viertelfinale an Russland

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Foto: ap, PAG IAS

Nach der verpassten WM-Sensation gegen Russlands Eishockey-Zauberer überwog bei Deutschlands Bundestrainer Marco Sturm der Stolz. "Sie haben es sich wirklich verdient, im Viertelfinale zu stehen. Es waren zwei tolle Wochen in St. Petersburg", sagte der 37 Jahre alte Trainer-Novize über sein Team nach dem 1:4 (1:0, 0:3, 0:1) gegen die Gastgeber im WM-Viertelfinale, in dem die Überraschung 30 Minuten lang möglich schien. Auch eine erneut starke Leistung und sogar eine Führung gegen den Rekord-Weltmeister reichten vor 12 199 Zuschauern in Moskau aber nicht.

"Am Ende war Russland das bessere Team. Vielleicht war es heute nicht unser bestes Spiel", meinte Sturm. Mit WM-Platz sieben wurde das Minimalziel klar übertroffen. Besser war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zuletzt beim Heim-Turnier 2010. Damals hatte Deutschland das Halbfinale ebenfalls gegen Russland mit 1:2 verloren und Rang vier belegt.

"Im Moment überwiegt die Enttäuschung. In ein paar Tagen kommt aber der Stolz durch", sagte NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff. Gegen das Star-Ensemble genügte aber auch die Führung durch Torjäger Patrick Reimer (5. Minute) und ein überragendes Spiel von NHL-Torhüter Thomas Greiss nicht. "Der Druck war schon groß, vor allem im zweiten Drittel. Thomas hat uns im Spiel gehalten", sagte Stürmer Patrick Hager. Wadim Schipatschow (21./35.), Jewgeni Dadonow (28.) und Owetschkin (43.) drehten das Spiel zugunsten des Favoriten, der erstmals seit 30 Jahren wieder vor eigenem Publikum Weltmeister werden will. "Die ganze Nation ist gegen dich. Das wird nicht einfach", hatte Sturm, der das deutsche Team ins erste Viertelfinale seit 2011 führte, noch vor dem Spiel gesagt. Dies bekam die DEB-Auswahl erst nach einem grandiosen ersten Drittel zu spüren, in dem sie die Russen mit der Führung gehörig gereizt hatte.

Schon in der Vorrunde hatte das DEB-Team erstmals seit 1993 vier Spiele gewonnen und die Ex-Weltmeister USA und Slowakei geschlagen. Dadurch war das Minimalziel, sich in der Weltrangliste von Platz 13 zu verbessern, bereits erreicht.

Viertelfinale: Finnland - Dänemark 5:1 (1:0, 2:1, 2:0); USA - Tschechien 2:1 nach Penalty (1:0, 0:1, 0:0); Kanada - Schweden 5:0 (1:0, 3:0, 2:0). Halbfinale, morgen: Finnland - Russland, USA - Kanada/Titelverteidiger.

(dpa)
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