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Gossmann: "DEB ist kein Selbstbedienungsladen" Erneut Streit zwischen DEB und DEL

München (dpa). Nach dem kurzfristigen Aufrücken des Iserlohner EC aus der zweiten Liga in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) bahnt sich ein handfester Streit zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und der DEL an. "Wir sind doch kein Selbstbedienungsladen. Dagegen wird der DEB mit allen Rechtsmitteln vorgehen", schimpfte Verbandspräsident Rainer Gossmann. Nun denkt der Verband nach dem Ausfall eines seiner "Zugpferde" und damit auch von Verbandseinnahmen über Schadensersatzansprüche nach, die sich auf einen Betrag in sechstelliger Höhe belaufen dürften.

"Auch der Landesverband Nordrhein-Westfalen will klagen, ebenso wie einige Vereine der Zweiten Bundesliga. Denn hier hatten die Iserlohner ordnungsgemäß gemeldet", polterte Gossmann weiter. Doch die DEL bleibt gelassen. Forderungen würden sich wenn, dann "gegen Iserlohn als Verein" richten, erwiderte Andreas Ulrich vom DEL- Medienmanagement.

Der Zweitligist Iserlohner EC hatte als 16. Club auf der DEL- Aufsichtsratssitzung die Lizenz der Starbulls Rosenheim für die Profiliga erhalten, obgleich sich der Club auf sportlichem Weg nicht qualifiziert hat. Die eigenen Statuten der DEL hatten den Schritt möglich gemacht. Ursprünglich erfüllte lediglich die Düsseldorfer EG die sportliche Qualifikation und war aufgestiegen. Doch der DEL- Aufsichtsrat akzeptierte nun Iserlohn als legitimen Rechtsnachfolger der Starbulls Rosenheim. Aus finanziellen Gründen hatte der Traditionsclub seine Lizenz zurückgegeben.

Nachdem der DEL-Club Moskitos Essen als Absteiger bereits feststand und sein Recht auf DEL-Teilnahme gerichtlich einklagte, fühlt sich der Verband von seinem DEL-Partner ein zweites Mal verschaukelt. "Die zweite Liga hat einen Aufsteiger gegeben und keinen Absteiger bekommen. Es kann nicht sein, dass wir immer nur geben", schimpfte Ligenleiter Helmut Bauer, der den Beschluss "eine Farce" nannte. "Es darf keine Seiteneinsteiger mehr geben. Das Ganze ist unglaubwürdig und nicht mehr nachvollziehbar." Immerhin sei man sich laut Ulrich einig "mit Auf-und Absteiger zu spielen. Nun müsse der DEB als Verband noch die Voraussetzungen schaffen, dass die Kapitalgesellschaften aus dem Oberhaus auch in der zweiten Liga ein zu Hause finden.

Zweite Liga wird weiter geschwächt

Mit der Düsseldorfer EG und Iserlohn gehen dem DEB damit gleich zwei Traditionsclubs von der Fahne. "Dass der DEB nicht glücklich darüber ist", ist für Ulrich "nachvollziehbar". Die als "Nachwuchsschmiede" gedachte zweite Liga wird damit weiter geschwächt. "Der Unterbau verschwindet so in der Versenkung", glaubt Bauer. Zudem müsse nun sportlich wie spielerisch auf die Schnelle ein Nachfolger gefunden werden. Sollte ein Club aus der Oberliga aufrücken, werde in einer der unteren Ligen eine Lücke entstehen.

Nach dem zweifachen Ungemach um die Clubs Essen und Iserlohn fordert Bauer nun, dass die rechtlichen Dinge vor der neuen Saison geklärt werden. Bisher habe die DEL keine Handhabe gefunden, um ihre Clubs endgültig an den Auf- und Abstieg zu binden. Doch keinesfalls ist der Verband an einem endgültigen Bruch interessiert. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", konstatierte Bauer. Noch seien indes weder mit den Iserlohnern noch mit der DEL über die neue Lage gesprochen worden.

Ursprünglich hatten die Crocodiles Hamburg Rosenheims Platz in der DEL einnehmen sollen, doch die Hanseaten stiegen aus, weil sie bei einer ersten Abstimmung keine Mehrheit bei den DEL-Gesellschaftern fanden. Anders als die Hamburger erfüllt der Club aus dem Sauerland die DEL-Anforderungen. Mit dem Stadion am Seilersee, das 4 500 Zuschauern Platz bietet, existiert eine erstliga-taugliche Eishalle. Außerdem ist der 1994 gegründete Verein wirtschaftlich gesund.

(RPO Archiv)
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