Copa America Vidal baut Unfall unter Alkoholeinfluss

Santiago · 1,2 Promille - Richter entzieht dem Fußballstar aus Chile die Fahrerlaubnis.

Arturo Vidal baut Unfall unter Alkoholeinfluss
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de Chile (käufer/dpa) Arturo Vidal hat am Rande der Copa América, die in seiner Heimat Chile stattfindet, für einen Skandal gesorgt. Der Mittelfeldstar vom italienischen Fußball-Meister Juventus Turin wurde mit 1,2 Promille im Blut auf dem Rückweg ins Trainingsquartier in einen Unfall verwickelt. Die Polizei setzte den Offensivspieler zunächst fest. Ein Richter ließ den Profi, der von 2007 bis 2011 bei Bayer Leverkusen spielte, am nächsten Morgen wieder frei, entzog ihm aber die Fahrerlaubnis.

"Ich war im Casino. Ich hatte zwei Drinks. Ich habe das Leben meiner Frau und das von vielen anderen Menschen riskiert. Es tut mir sehr leid", sagte Vidal mit Tränen in den Augen Reportern. Laut Angaben eines Polizeisprechers erlitt der 28-Jährige leichte Verletzungen, seine Ehefrau mittelschwere Blessuren. Vidal hatte zunächst jede Schuld am Unfall in dem neunsekündigen Youtube-Video von sich gewiesen.

Jorge Sampaoli will auf die Qualitäten des 28-Jährigen nicht verzichten und verzichtete auf eine Suspendierung. "Ich denke, dass die Sache von einigen größer gemacht wurde, als sie ist", sagte der Nationaltrainer. Mit drei Treffern in zwei Spielen führt Vidal die Torjägerliste an. Chile (vier Punkte) liegt vor der letzten Gruppenpartie gegen Bolivien (morgen) auf Platz eins und steht vor dem Viertelfinal-Einzug.

Die chilenischen Spieler hatten von Coach Sampaoli bis 23 Uhr freibekommen. Vidal war nach Medienberichten der einzige Spieler, der dann noch fehlte. In den vergangenen Wochen wurde er systematisch zur wichtigsten Werbefigur der Copa aufgebaut. In Santiago sind an Hochhäusern gigantische Werbeplakate von Sportartikelherstellern zu sehen, die Vidal zeigen.

Die TV-Kanäle unterbrachen gestern vor Beginn des Gerichtstermins ihre Programme und gingen live auf Sendung, sämtliche Tageszeitungen schalteten auf Live-Ticker um. Journalisten stürmten ins Gebäude und überwanden dabei die Sicherheitskontrollen. Einmalig sei dies in der chilenischen Geschichte, berichteten die TV-Sender.

In Chile gilt die 0,3-Promille-Alkoholgrenze. Bei über 0,8 Promille droht einen Führerscheinentzug von zwei Jahren und eine Haftstrafe von bis zu 540 Tagen wegen Verursachung leichter Verletzungen. Während das Gerichtsverfahren läuft, muss Vidal einmal im Monat das chilenischen Konsulat in Mailand aufsuchen.

(RP)
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