FC Schalke 04 Trainer Keller schäumt nach Pokal-Aus in Dresden

Dresden · Jens Keller versuchte erst gar nicht, seinen Ärger zu verbergen. Nach der peinlichen 1:2-Erstrundenpleite von Champions-League-Starter Schalke 04 im DFB-Pokal bei Drittligist Dynamo Dresden ging der Fußball-Lehrer hart mit seinen Kickern ins Gericht. "Wer heute so wahnsinnig war, die Mannschaft zu unterschätzen, dem ist nicht zu helfen. Wenn da einer nicht mit der richtigen Einstellung ins Spiel geht, wie das bei dem einen oder anderen den Anschein gemacht hat, dann sind die fehl am Platz und das wird auch deutlich angesprochen", resümierte Keller.

 Unzufrieden: Jens Keller.

Unzufrieden: Jens Keller.

Foto: dpa, te fpt

Nach dem nicht "schalke-würdigen Auftritt" (Torhüter Ralf Fährmann) drohte Keller vor dem Bundesliga-Start am Samstag bei Hannover 96 mit Konsequenzen. "Wenn sechs, sieben Leute ihre Leistung nicht bringen, kann man nicht bestehen. Es könnte sein, dass es die eine oder andere Entscheidung in dieser Richtung gibt", sagte er.

Die emotions-und leidenschaftslose Vorstellung des Favoriten, der ohne die Weltmeister Julian Draxler und Benedikt Höwedes begann, konnte sich der 43-Jährige nicht erklären. Neben der Einstellung störten den Chefcoach die haarsträubenden Fehler. Innenverteidiger Felipe Santana verursachte den Elfmeter zum 0:1 durch Justin Eilers (24. Min.), Joel Matip versäumte es, den Ball vor dem 0:2 durch Nils Teixeira (49.) zu klären. "Das Abwehrverhalten war generell schlecht", monierte Keller. Der Treffer von Matip (78.) kam zu spät.

Manager Horst Heldt wollte nach dem ersten Pokal-Aus in einem Auftaktspiel seit dem 1:2 bei RW Erfurt (1991) über keine personellen Konsequenzen oder den Trainer sprechen. "Es ist eine riesengroße Enttäuschung. Wir müssen uns sammeln. Wir haben in den entscheidenden Situationen elementare Fehler gemacht, die müssen wir abstellen", sagte Heldt betont zurückhaltend - zumindest nach außen.

Nach einer schlechten Vorbereitung mit zahlreichen Verletzten und dem lustlosen Auftritt einiger Profis ist die Stimmung am Tiefpunkt. Bei allem Respekt vor der Leistung der Dresdner wollte Heldt das nicht als Erklärung geltenlassen. "Natürlich hat es Dynamo gut gemacht. Wir wollen in der Champions League spielen. Da kann man sich nicht die Darbietung eines Drittligisten schönreden, um selbst besser auszusehen", machte Heldt klar.

Während in Kevin-Prince Boateng (Ghana) und Klaas-Jan Huntelaar (Niederlande) zwei WM-Fahrer auf dem Platz standen und enttäuschten, blieb Höwedes auf der Bank. Draxler wurde eingewechselt (52.). Er ist für Keller der einzige Hoffnungsschimmer. "Er hat es überragend gemacht, ist viel gelaufen. Ob es für 90 Minuten reicht, wird man sehen", sagte der Trainer.

(DPA)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort