Rio De Janeiro Fecht-Startrainer kritisiert Sanktionen gegen Russland

Rio De Janeiro · Christian Bauer, französischer Fecht-Startrainer in russischen Diensten, hat die Doping-Sanktionen gegen die Sport-Großmacht stark kritisiert. "Das ist eine große politische Manipulation", sagte Bauer, der seit 2010 Cheftrainer der russischen Säbelfechter ist: "Ich habe schon lange gesagt, der Anti-Doping-Kampf ist scheinheilig. Die WADA ist total unter amerikanischer Kontrolle."

Dabei müsse die Welt-Anti-Doping-Agentur doch "neutral sein und nicht unter amerikanischer oder britischer Führung stehen. Es ist schade, dass das Thema so groß geworden ist", sagte Bauer.

Der aus dem Elsaß stammende Coach feierte am Montag in Rio einen olympischen Doppelsieg. Jana Jegorian gewann Gold, Weltmeisterin Sophia Welikaja holte Silber. 2004 formte er bereits den Italiener Aldo Montano zum Olympiasieger, vier Jahre später gewann sein chinesischer Schützling Zhong Man Gold.

Bauer will von einem staatlichen Dopingprogramm in Russland, wie es der McLaren-Report nachgewiesen hat, nichts wissen. "Es scheint mir schwierig zu glauben, dass sich der russische Geheimdienst dabei erwischen lässt. Das würde mich überraschen", sagte er: "Es hat nichts mit Sport zu tun. Alles ist im Moment gegen Russland. Nicht nur im Sport. Ich finde es schade, dass man es so benutzt."

Lobende Worte fand der Franzose für IOC-Präsident Thomas Bach. "Ich denke, dass er gut reagiert hat. Nicht nur, weil wir dabei sind, sondern weil er dem Druck standgehalten hat." Die Entscheidung, russische Sportler von den Paralympics auszuschließen, nannte Bauer "skandalös".

Bauer Schützling Alexej Jakimenko könnte heute die Medaillenhoffnungen der deutschen Starter Max Hartung und Matyas Szabo (beide Dormagen) beenden. Beide könnten auf den Topfavoriten treffen.

(sid)
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