Düsseldorf Fehlstart für Kaymer in San Antonio

Düsseldorf · Der Mettmanner Golfprofi kam mit dem starken Wind nicht klar.

 Golfprofi Martin Kaymer wirbelt beim Schlag aus dem Bunker viel Sand auf.

Golfprofi Martin Kaymer wirbelt beim Schlag aus dem Bunker viel Sand auf.

Foto: ap

Es war einer dieser Tage, die Golfer nicht brauchen. Den kleinen Ball mit möglichst wenig Schlägen aufs Grün zu schlagen und dann ins Loch zu treffen, dessen Durchmesser gerade mal 10,79 Zentimeter misst, ist schon bei schönem Wetter eine Herausforderung. Wenn die äußeren Bedingungen dann aber nicht passen, wird es zur Qual. Martin Kaymer, Deutschlands aktuell bester Profi, machte diese Erfahrung am ersten Tag der Texas Open (Par 72), die mit umgerechnet 5,7 Millionen Euro dotiert ist.

Nach einer dreiwöchigen Turnierpause war Kaymer tatendurstig nach San Antonio gekommen. Doch dann haute ihn der starke Wind quasi um. Bei zwei Bahnen benötigte der Mettmanner drei Schläge mehr als Par, einmal waren es zwei Schläge, viermal noch einer mehr als "normal". Als Kaymer wieder im Klubhaus war, stand die Zahl 82 auf seiner Scorekarte. Am Ende des ersten Tages lag der Sieger von zwei Major-Turnieren nur auf Rang 128. Der Cut, die Qualifikation für die beiden Schlussrunden, war stark gefährdet.

Dass der 30-Jährige durchaus noch eine Chance hatte, lag ebenfalls an den widrigen Bedingungen. Denn nicht nur Kaymer, auch viele seiner Konkurrenten hatten Probleme. Immer wieder wurde die Flugbahn des Balles verändert, landeten Bälle im Rough oder zwischen Bäumen. Nur zwölf Profis blieben unter Par. Am besten zog sich Charley Hoffmann (USA) aus der Affäre, der die 18 Bahnen mit 67 Schlägen meisterte. Eigentlich sollte in Texas auch der in Las Vegas lebende Münchner Alex Cejka starten. Er sagte aber wegen Rückenschmerzen ab.

Konnte sich Kaymer das enttäuschende Ergebnis diesmal erklären, war der Gewinner der PGA Championship (2010) und der US Open (2014) am Jahresanfang doch recht ratlos. Beim Turnier in Abu Dhabi hatte er drei Tage lang Golf vom Feinsten geboten. Nach vier der 18 am Schlusstag zu spielenden Löcher lag er zehn Schläge vor den Verfolgern. Dann aber baute der Deutsche ab und schaffte gerade noch Rang drei hinter Sieger Gary Stal (Frankreich) und dem Weltranglisten-Ersten Rory McIlroy (Nordirland).

Eine Enttäuschung musste auch der zweitbeste Deutsche in der Weltrangliste wegstecken. Marcel Siem, Nr. 68, hatte bei der mit 1,5 Millionen Euro dotierten Trophée Hassan II in Agadir nach dem ersten Tag noch aussichtsreich auf Rang sechs gelegen. Er hatte den Kurs mit 68 Schlägen bewältigt. Dann aber verpasste der Ratinger auf dem Par-72-Kurs des königlichen Palastes sein spezielles Ziel. Er wollte sich erstmals für das in zwei Wochen stattfindende Masters in Augusta (USA) qualifizieren. Es ist das erste der vier Major-Turniere, die vergleichbar sind mit den vier Grand-Slam-Events im Tennis (Melbourne, Paris, Wimbledon, New York). Dazu hätte er wie zwei Jahre zuvor als Sieger vom Platz gehen müssen. Nach einer 79er Runde hat Siem aber den Cut verpasst und ist ausgeschieden.

(RP)
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