Zürich Fifa-Chef trotzt Kritik und plant WM mit 48 Teams
Zürich · Es geht um die Zukunft der Weltmeisterschaft, doch der Weltmeister hat keine Stimme. Wenn das neue Fifa-Council, der große "Rat" des Weltverbands (Fifa), bis heute die Weichen Richtung "Mammut-WM" stellt, sitzt kein Vertreter des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit am Tisch. Fifa-Präsident Gianni Infantino (46) hat es deshalb noch einfacher. Der Schweizer will entgegen dem Widerstand aus Deutschland und weiteren "großen" Fußball-Nationen Europas die WM-Endrunde aufblähen - von 32 auf mindestens 40, wenn nicht 48 Teilnehmer. Im Januar soll die Entscheidung fallen.
Der DFB ist dabei zum Zuschauen gezwungen, weil der Vertreter des Weltmeisters, der frühere DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (65), von der Fifa-Ethikkommission gesperrt worden war. Nachfolger Reinhard Grindel (55) kann frühestens im Frühjahr 2017 in die internationalen Gremien nachrücken. Allerdings steht der frühere CDU-Politiker vor der Berufung in die neue Fifa-Governance-Kommission - es wäre ein erster Schritt Richtung Zürich.
"Immer weiter aufzustocken, verwässert die Qualität", hatte Bundestrainer Joachim Löw (56) vor wenigen Tagen erklärt. Infantino sieht das anders. Er hatte 40 WM-Starter zum zentralen Versprechen seines Wahlkampfes gemacht. Nun muss er liefern. Rund 3,625 Milliarden Euro will er zudem bis 2026 in die "Entwicklung des Fußballs" in den 211 Mitgliedsländern stecken.