Zürich DFB-Präsident Niersbach ermahnt Katar

Zürich · DFB-Chef Wolfgang Niersbach hat kurz vor seiner Aufnahme ins Fifa-Exekutivkomitee vom künftigen WM-Gastgeber Katar deutliche Anstrengungen bei der Verbesserung der Menschen- und Arbeitsrechte gefordert. "Ich will nicht von einem Ultimatum sprechen, aber es muss ein Zeitpunkt kommen, an dem die Probleme mit Blick auf die WM 2022 gelöst sind", sagte der ehemalige Düsseldorfer Sportjournalist. Die anhaltenden Vorwürfe über miserable Bedingungen für Gastarbeiter im WM-Ausrichterland schädigten vor allem den Ruf des Emirats.

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"Katar muss in dieser wichtigen Frage von den unabhängigen, international tätigen Organisationen eine Art Unbedenklichkeitsstempel bekommen", sagte Niersbach, der morgen offiziell in die Fußball-Weltregierung aufrückt. Zuletzt hatte Amnesty International die unverändert schlechten Bedingungen kritisiert. Die Fifa beteuete daraufhin, dass sich die Vorwürfe allerdings nicht explizit auf die Verhältnisse auf den WM-Baustellen bezögen.

"Es muss in Katars Interesse sein, diese Vorwürfe zu entkräften, wenn sie als Gastgeber in der Welt positiv wahrgenommen werden wollen", betonte Niersbach. Wie sein Vorgänger im Fifa-Amt, Theo Zwanziger, wolle er sich um die Katar-Frage kümmern. "Wenn ich im Exekutivkomitee sitze, werde ich auch ein Augenmerk auf diese Thematik legen. Der gesamte Fußball wird nicht glücklich, solange die zentrale Frage der Arbeits- beziehungsweise Menschenrechte in Katar nicht gelöst wird", sagte Niersbach.

Der 64-Jährige ist der zehnte Deutsche in der Exekutive des 1904 gegründeten Weltverbandes. Ihr gehörten in diesem Jahrtausend auch Gerhard Mayer-Vorfelder (2002 bis 2007) und Franz Beckenbauer (2007 bis 2011) an.

(dpa)
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