New York Festnahmen in Zürich sind "erst der Anfang"

New York · US-Justizministerin Loretta Lynch kritisierte in New York die Verdächtigen im Korruptionsskandal. "Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert, um sich zu bereichern", warf die oberste Staatsanwältin den neun Funktionären und fünf Geschäftsmännern vor. "Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier." Einer der Angeschuldigten habe sich mit rund zehn Millionen Dollar (9,2 Mio. Euro) bereichert. Laut Lynch sind allein im Zusammenhang mit der Vergabe der Copa America 2016 in den USA rund 110 Millionen Dollar (101 Mio. Euro) an Bestechungsgeldern geflossen. Das Turnier findet erstmals außerhalb Südamerikas und findet aus Anlass des 100. Geburtstages des südamerikanischen Verbandes als Gemeinschafts-Event Copa America Centenario statt.

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Foto: dpa, fve jhe bre nic

Lynch äußerte sich enttäuscht, dass auch historische Ereignisse wie die erste WM auf dem afrikanischen Kontinent in Südafrika 2010 durch kriminelle Handlungen beschädigt worden seien und kündigte einen rigorosen Kampf gegen die Korruption im Weltfußball an. In Bezug auf die WM in Russland 2018 und Katar 2022 sagte Lynch, die Fifa müsse "tief in ihre Seele blicken". Die US-Behörden seien damit aber nicht befasst.

Der New Yorker Staatsanwalt Kelly Currie erklärte, dass die Festnahmen in Zürich "erst der Anfang" seien. "Weitere Individuen und Einrichtungen in zahlreichen Ländern" würden noch überprüft. "Diese Art der Korruption und der Bestechung im Weltfußball läuft seit zwei Jahrzehnten", sagte Currie. Auch der Chef der US-Steuerfahndung übte Kritik an der Fifa. Sie handle aus Eigennutz und Profitgier, sagte Richard Weber. "Dies ist die WM des Betrugs, und heute zeigen wir der Fifa die Rote Karte", betonte er.

(DPA)
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