Blatter erteilt Russland und Katar Freifahrtschein Fifa will Garcia-Bericht doch veröffentlichen

Marrakesch · Die Fifa hat den umstrittenen WM-Gastgebern Russland und Katar einen Freifahrtschein erteilt, will aber zumindest mehr Transparenz zeigen.

"Wir werden die Abstimmung für 2018 und 2022 nicht revidieren", kündigte Präsident Sepp Blatter nach der Sitzung des Exekutivkomitees in Marrakesch an. "Bis heute gibt es keine Gründe, zu dem Schluss zu kommen, dass unsere Entscheidungen falsch waren. Da müsste sich schon eine Katastrophe ereignen, damit die Entscheidung revidiert wird." Immerhin will die Fifa aber den Untersuchungsbericht des zurückgetretenen Chefermittlers Michael Garcia "in angemessener Form" veröffentlichen. Der Report umfasst 430 Seiten. Wie die angemessene Form der Veröffentlichung aussieht, wurde nicht bekannt.

In einem Zwischenbericht zu Garcias Ermittlungen war der deutsche Richter Hans-Joachim Eckert als Vorsitzender der rechtssprechenden Kammer zu dem Ergebnis gekommen, dass es keine gravierenden Verstöße bei den Vergabeverfahren gegeben habe. Michael Garcia widersprach dieser Einschätzung, dessen Einspruch wies die Fifa-Berufungskommission jedoch zurück. Daraufhin räumte Garcia unter Protest seinen Posten. "Auch wenn wir enttäucht sind, dass unsere Arbeit mit Herrn Garcia auf diese Weise zu Ende gegangen ist, möchte ich klarstellen, dass unser Bekenntnis zu ethischen Standards stärker ist als je zuvor", erklärte Präsident Blatter.

Für den 78 Jahre alten Schweizer hat mit den Entscheidungen des Exekutivkomitees an diesem 19. Dezember 2014 auch die schlagzeilenträchtige Skandalzeit beim Fußball-Weltverband ein Ende gefunden. "Wir sind in einer Krise gewesen", räumte der 78 Jahre alte Schweizer ein. "Die Krise ist gestoppt, weil wir wieder die Einigkeit in unsere Führung haben."

(dpa)
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