Sepang Formel 1: Sutil wird Ersatzfahrer bei Williams

Sepang · Beim Training zum Großen Preis von Malaysia (morgen, 9 Uhr MESZ/RTL) lief bei Mercedes nicht alles rund, dennoch waren die Silberpfeile erneut die Messlatte. Am Vormittag fuhr Nico Rosberg die Bestzeit, am Nachmittag dann Titelverteidiger Lewis Hamilton, der vor zwei Wochen den WM-Auftakt in Australien vor seinem Teamkollegen gewonnen hatte.

In Sepang sorgte ein Fahrer für Aufsehen, der seinen Platz in der Formel 1 eigentlich verloren hatte. Adrian Sutil war in der vergangenen Saison noch für das Schweizer Sauber-Team unterwegs, musste dann aber gehen, weil der klamme Rennstall andere Piloten mit üppigem Sponsorengeld verpflichtete. Nun wurde der 32-Jährige vom Williams-Rennstall als Ersatzfahrer präsentiert. Eine Wahl, die auch viele im Team überraschte. Vor allem Susi Wolff. "Sicher bin ich enttäuscht", sagte die 32-Jährige. "Aber sie wollten jemanden mit mehr Rennerfahrung haben", meinte die Ehefrau von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Bei Williams regierte man auf die Rückenverletzung Valtteri Bottas, die er sich beim Qualifying in Melbourne zugezogen hatte. Der Finne fehlte beim WM-Auftakt, sitzt aber in Sepang wieder im Cockpit. Sollte er oder Teamkollege Felipe Massa nicht starten können, säße Sutil, der 128 WM-Rennen absolvierte, statt Wolff (ohne WM-Einsatz) am Steuer. Die Schottin wird aber wie zugesichert am Freitagtraining in Barcelona und Silverstone teilnehmen.

Zurück zu Mercedes: "Insgesamt war es ein schwieriger Tag für das Team", sagte Rosberg. Wegen eines Defekts am Antriebssystem musste Hamilton am Vormittag nach einer halben Stunde seinen Mercedes abstellen. Nachmittags kam er deshalb später auf die Piste und hatte dieses Mal Probleme mit der Telemetrie. "Es gibt noch Verbesserungsspielraum für uns", sagte der Vorjahressieger. Rosberg hatte am Nachmittag Probleme, seine Reifen ans Arbeiten zu bringen. Daran, dass Hamilton und Rosberg aber im Qualifying (10 Uhr MEZ/RTL) und morgen im Rennen die Favoriten sind, besteht kein Zweifel.

Gut präsentierte sich erneut Ferrari. Zweimal stand ein roter Renner auf Platz zwei. Darin saß aber nicht Sebastian Vettel, sondern der Finne Kimi Räikkönen. "Wichtig für uns ist, unsere Position zu sichern", sagte Vettel, der beim Hitzerennen in Sepang schon dreimal gewinnen konnte. Vielleicht sorgt ja Regen für Bedingungen, in denen auch schwächere Autos nach vorne fahren können. Davon träumt Fernando Alonso. Der zweifache Weltmeister fuhr bei seiner Premiere für McLaren-Honda auf die Positionen 14 und 16. Der Spanier hatte den Saisonstart in Melbourne vor zwei Wochen wegen der Folgen einer schweren Gehirnerschütterung bei Testfahrten verpasst.

(RP)
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