Wehrlein, eigentlich für Mercedes in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) aktiv und bereits Ersatzfahrer beim Formel-1-Weltmeister für Champion Lewis Hamilton und Vizeweltmeister Nico Rosberg, soll auch die beiden Tests während der Saison für Force India bestreiten. Das finanziell angeschlagene Team bekommt die Antriebseinheiten von Mercedes. Spekulationen zufolge dürfte die finanzielle Schieflage des indischen Rennstalls Wehrleins nächste Chance ermöglichen, sich für die Königsklasse zu empfehlen.

Die Geldprobleme dürften auch der Grund sein, warum Force India nur mit einem modifizierten Vorjahresmodell antreten wird. Für Nico Hülkenberg (27), eigentlich einer der Force-India-Stammpiloten neben dem Mexikaner Sergio Perez, bedeutet der Wehrlein-Einsatz, dass der Emmericher nur einen Tag testen darf. Er wird zum Abschluss der vier Tage am Sonntag hinter dem Lenkrad sitzen. Das aktuelle Auto soll bei den letzten vier Testtagen (ab 26. Februar), die erneut in Barcelona stattfinden, fertig sein. Eine optimale Saisonvorbereitung sieht anders aus, zumal Force India bei der ersten Testphase fehlte.

Wehrlein, einst Azubi zum Feinmechaniker im väterlichen Betrieb, war im vergangenen Jahr mit 19 Jahren und 332 Tagen der jüngste Sieger in der DTM-Geschichte. Danach wurde der Rennfahrer, der im Sommer in einen Unfall bei einem PR-Termin von Mercedes im WM-Trainingslager des Fußball-Nationalteams verwickelt war, zum Test- und Ersatzfahrer in die Formel 1 befördert. "Er hat uns mit seiner Einstellung bei den Tests in Abu Dhabi beeindruckt. Ich bin überzeugt, dass sein Feedback auch für Force India nützlich sein wird", sagte Mercedes-Sportchef Toto Wolff.