Formel 1 Auch Ralf Schumacher hatte ein Angebot

Düsseldorf (RPO). Kaum ist die silberne Traumhochzeit zwischen Michael Schumacher und Mercedes vollzogen, da ist auf einmal auch Ralf Schumacher wieder ein Thema für die Formel 1. Wie ein enger Vertrauter von "Schumi II" in der Bild am Sonntag sagte, habe der 34-Jährige von einem der neuen Teams eine konkrete Offerte für 2010 gehabt: "Aber das war nicht ganz die Herausforderung, die er sich vorstellt. Deswegen hat er direkt abgelehnt."

Ralf Schumacher im DTM-Mercedes
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Doch Ralf Schumacher hat die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Königsklasse noch nicht aufgegeben. "Wenn ich ein gutes Team fände, mit guten Voraussetzungen, würde ich sicherlich darüber nachdenken. Aber da die Zeit nicht stehen bleibt, wird das wohl eher nicht realistisch sein", hatte "Schumi II" einst dem SID gesagt.

Pikant: Derzeit steht Ralf Schumacher wie sein Bruder Michael bei Mercedes unter Vertrag - allerdings "nur" in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Seine Formel-1-Karriere hatte "Schumi II" 2007 ein Jahr nach seinem Bruder beendet.

Formel-1-Rückkehrer Michael Schumacher (40) soll noch im Januar seine eigene Präsentation bekommen. Nach Informationen der Bild am Sonntag soll der künftige Silberpfeil-Star in Stuttgart öffentlich vorgestellt werden. Wahrscheinlich steigt die große Schumi-Show dann im Mercedes-Benz-Museum am Stammwerk in Untertürkheim.

Auch Schumachers Teamkollege Nico Rosberg (24) wird dann mit von der Partie sein. Angeblich soll dann auch der neue Silberpfeil erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Das Auto, in dem Schumi seinen 8. WM-Titel einfahren soll, wird derzeit noch entwickelt. Teamchef Ross Brawn ist sicher: "Michael und Nico bieten die perfekte Mischung aus Talent, Erfahrung, Jugend und Speed."

Ganz Deutschland ist schon im Schumacher-Fieber, in Hockenheim wurden wegen der einsetzenden Kartennachfrage über Weihnachten sogar Sonderschichten geschoben. Der Deutschland-Grand-Prix findet am 25. Juli 2010 statt, dann dürfte der Hockenheimring vermutlich aus allen Nähten platzen. Sogar Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer kann die Rückkehr kaum erwarten: "Ich werde mir jetzt wieder Formel 1 im Fernsehen anschauen."

Schumachers erste offizielle Testfahrt im Mercedes soll wohl am 10. Februar in Jerez steigen, das erste Rennen findet am 14. März 2010 in Bahrain statt. Doch derzeit laufen laut BamS erstmal die Vorbereitungen für die Präsentation in Stuttgart auf Hochtouren. Auch kostbare historische Silberpfeile sollen in das Programm mit einbezogen werden.

Vielleicht hat Bruder Ralf ja dann auch einen Formel-1-Vertrag in der Tasche. Laut "BamS" wurde er auch bei den Teams Renault und Toro Rosso gehandelt. Und bei Renault ist das zweite Cockpit neben Robert Kubica immer noch frei. Bei Toro Rosso wurde bisher nur Sebastien Buemi bestätigt.

Ralf Schumacher fuhr zwischen 1997 und 2007 für Jordan, Williams-BMW und Toyota insgesamt 180 Formel-1-Rennen. Er feierte sechs Grand-Prix-Siege und stand sechsmal auf der Pole Position.

Michael Schumachers sensationelles Comeback ruft nicht nur Begeisterung hervor. Erzrivale Damon Hill hat Angst, dass der Automobil-Weltverband FIA für den Rekord-Weltmeister die Regeln ändern könnte. "Es gab immer den Verdacht, dass Schumacher von FIA-Seite eine Sonderbehandlung bekam. Viele Leute werden die Formel 1 nächstes Jahr unter diesem Gesichtspunkt verfolgen", wird der Brite in der Bild am Sonntag zitiert.

Hill spielt damit wohl auf die Tatsache an, dass Schumacher und der neue FIA-Präsident Jean Todt (63) gute Freunde sind. Die beiden holten von 2000 bis 2004 bei Ferrari gemeinsam fünf WM-Titel. Als Ex-Ferrari-Teamchef Todt dieses Jahr für den FIA-Chefposten kandidierte, rührte Schumi sogar die Werbetrommel. Hill fordert den Weltverband deshalb auf: "Die FIA sollte von Anfang an so handeln, dass gar nicht erst Argwohn entsteht."

Dagegen freut sich der nach dem Unfall-Skandal bei Renault lebenslang aus der Formel 1 verbannte Flavio Briatore auf das Schumacher-Comeback. Der Italiener traut seinem einstigen Schützling auf Anhieb wieder Siege zu. "Wenn er jetzt zurückkehrt, bedeutet das, dass Michael überzeugt ist, noch schneller als früher zu sein", sagte Briatore der italienischen Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport am Sonntag.

Laut Briatore ist die Rückkehr des siebenmaligen Weltmeisters für die ganze Formel 1 sehr positiv. Schumachers Entscheidung, in den kommenden drei Jahren für Mercedes zu fahren, sei keinesfalls spontan gewesen, sagt der Italiener weiter: "Ich kenne Michael und glaube, dass er sich sein Comeback lange überlegt hat." Schumacher gewann seine ersten beiden WM-Titel 1994 und 1995 für Benetton mit Briatore als Teamchef.

(SID/can)
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