Bahrain-GP als Politikum Proteste für Formel-1-Wochenende angekündigt

Manama · Das Formel-1-Rennen in Bahrain droht wieder von Protesten überschattet zu werden. Die Al-Wefaq-Vereinigung als Vertreter der schiitischen Mehrheit im Land hat für Freitag, wenn Sebastian Vettel und Co. zum ersten Training starten, zu einem Protestmarsch gegen das sunnitische Königshaus aufgerufen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP.

 Das Formel-1-Rennen in Bahrain droht wieder von Protesten überschattet zu werden.

Das Formel-1-Rennen in Bahrain droht wieder von Protesten überschattet zu werden.

Foto: dpa, mm mr ljm hak

Die als radikal geltende "Vereinigung des 14. Februar" soll für den gleichen Tag einen Aufmarsch mit dem Slogan "Verhindert den blutbefleckten Grand Prix" planen. In den Außenbezirken der Hauptstadt Manama sollen zudem seit Tagen bereits maskierte Menschen gegen den Grand Prix und die Königsfamilie Al-Khalifa protestiert haben. Augenzeugenberichten zufolge seien auch Steine und Molotow-Cocktails geworfen worden. Die Regierung hat reagiert und ab Freitag verstärkte Sicherheitsmaßnahmen angekündigt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Lage im Bahrain zum wiederholten Mal angeprangert. "Um die Rechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit ist es sehr schlecht bestellt", erklärte die Koordinatorin für Saudi-Arabien und die Golfstaaten, Regina Spöttl, am Dienstag: "Die Lage der Menschenrechte ist äußerst prekär."

Im Bahrain ist es seit dem Ausbruch des "arabischen Frühlings" im Februar 2011 immer wieder zu heftigen Unruhen gekommen, denen nach Angaben der Internationalen Liga für Menschenrechte bislang 89 Menschen zum Opfer gefallen sind. Auch der Bahrain Grand Prix, der seit 2004 mit Ausnahme von 2011 alljährlich in dem Inselstaat am Persischen Golf ausgetragen wurde, wurde in den letzten Jahren von den Unruhen tangiert. 2012 wurden sogar einzelne Mechaniker in Teamfahrzeugen von den Demonstranten attackiert.

(sid)
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