Porträt Das ist Bernie Ecclestone
Wir stellen den Formel-1-Macher Bernie Ecclestone vor.
Bernard Charles "Bernie" Ecclestone wurde am 28. Oktober 1930 in Ipswich geboren.
Der Brite fuhr bis zu seinem 28. Lebensjahr relativ erfolglos Autorennen. Für zwei Formel-1-Rennen, für die er 1958 gemeldet war, konnte er sich nicht qualifizieren.
Seit Beginn der Siebziger Jahre engagierte sich Ecclestone immer mehr für die Professionalisierung und Vermarktung der Formel 1, bis er zu deren Boss aufstieg.
Mit der 28 Kahre jüngeren Slavica Radic (2.v.r.) war Ecclestone lange verheiratet und hat zwei Töchter mit ihr: Petra (l.) und Tamara (r.).
2009 wurde die Ehe geschieden.
Aus seinen extravaganten Geschäftsmethoden hat der ehemalige Gebrauchtwagenhändler Ecclestone nie einen Hehl gemacht. "Wir sind nicht so etwas wie die Mafia, wir sind die Mafia", sagte der Formel-1-Pate einst.
Er hält in der Rennserie seit den 1970er Jahren alle Fäden in der Hand und hat den PS-Zirkus seitdem in ein milliardenschweres Unternehmen und eine der profitabelsten Sportveranstaltungen der Welt verwandelt.
Ein Rücktritt kam für ihn nie infrage: "Ich denke, wenn die Leute 100 Jahre alt werden, dann sollten sie anfangen, über die Pension nachzudenken." Doch bald sollte es ruhiger um den umtriebigen Manager werden.
Im Fahrerlager ist "Mr. E" noch immer beliebt, Ecclestone machte viele Menschen in der Formel 1 zu Millionären, fast alle schätzen ihn für seine Arbeit. Hier posiert er mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher.
Egal, ob peinliche Aussagen über Adolf Hitler und Saddam Hussein oder ein drohender Prozess, nachhaltig konnte ihm bisher kein Skandal schaden. Ecclestone lächelte sie meistens einfach weg.
In der freien Wirtschaft wäre wohl jedem Manager eine einzige seiner skurrilen Aussagen längst zum Verhängnis geworden. Erst recht natürlich jene wie die 2009 über Hitler ("Er wurde mitgerissen und überredet", "Er war fähig, Dinge zu erledigen") oder ein Jahr später über den irakischen Diktator Hussein ("Wir haben etwas Schreckliches gemacht, als wir die Idee unterstützten, ihn loszuwerden", "Er hat aus dem Irak ein stabileres Land gemacht. Das ist doch bewiesen, oder?").
Die Formel 1 brauchte Ecclestone, wie Ecclestone die Formel brauchte. Viele werfen ihm zwar vor, dass er beispielsweise den Markt der neuen Medien nicht nutzt oder die Formel 1 mit seinem aufgeblähten Kalender einer manchmal fast unzumutbaren Belastung aussetzt.
Ecclestone hielt sich an der Spitze und regierte sein Imperium gerade so demokratisch, wie es sein musste - auch wenn alle die Nase über ihn und seine Ausführungen zur Weltpolitik rümpften.
Am 24. April 2014 begann in München der Prozess gegen den mächtigsten Mann der Formel 1 wegen Anstiftung zur Untreue.
Am 5. August wurde das Verfahren gegen Ecclestone eingestellt – gegen eine Zahlung von 100 Millionen Dollar. Damit ist Ecclestone wieder ein freier Mann.
Am 23. Januar 2017 wurde bekannt, dass Bernie Ecclestone mit sofortiger Wirkung als Geschäftsführer der Formula One Group (FOM) ausscheidet, womit er seine Machtposition als Chef der Königsklasse verliert.
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