Porträt Das ist Luca di Montezemolo
Wir stellen den italienischen Manager und ehemaligen Ferrari-Präsidenten Luca di Montezemolo vor.
Montezemolo wurde am 31. August 1947 in Bologna geboren. Er wuchs in guten Verhältnissen auf und studierte in Rom Rechtswissenschaften, das er 1971 mit summa cum laude abschloss. Ab 1969 fuhr er schon in seiner Studienzeit mit Partnern verschiedene Autorennen.
Sein erster Kontakt zu Ferrari kam eher zufällig zustande: Während einer Radiosendung, die die Krise von Ferrari thematisierte, äußerte sich ein Anrufer verachtend über den Rennstall. Montezemolo rief daraufhin beim Sender an und setzte sich gegen den Kritiker ein. Enzo Ferrari verfolgte die Sendung und schickte dem Unternehmer ein Buch mit persönlicher Widmung.
Im Anschluss an sein Studium wurde Montezemolo 1973 zunächst persönlicher Assistent Ferraris. Nur ein Jahr später übernahm er die Leitung der Rennsportabteilung Scuderia Ferrari. Nachdem er Ferrari mit dem Sieg der Fahrerwertung durch Niki Lauda 1975 und 1977 wieder zurück in die Erfolgsspur gebracht hatte, verließ er die Scuderia und wurde Verantwortlicher Direktor der Öffentlichkeitsarbeit bei Fiat.
1982 wurde Montezemolo Generaldirektor von Cinzano Vermouth in Genf, 1986 übernahm er die Organisation der Fußball-Weltmeisterschaft 1990 in Italien.
Nach dem Tod von Enzo Ferrari 1988 befand sich der Rennstall in finanziellen Schwierigkeiten. Unter der Leitung von Montezemolo, der 1991 Vorstandsvorsitzender wurde, erholte sich der Automobilhersteller wieder schnell. Mit den Verpflichtungen von Jean Todt, Michael Schumacher und Ross Brawn erlebte Ferrari unter der Führung Montezemolos die erfolgreichste Zeit seiner Geschichte.
2001 lehnte er ein Angebot vom damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ab, in die Regierung einzutreten. Für seine Arbeit bei Ferrari wurde er 2004 von der Financial Times unter die besten 50 Manager der Welt gekürt. Acht Jahre später wurde er als Europas Manager des Jahres ausgezeichnet.
Nach ausbleibenden Erfolgen und Differenzen über die Ausrichtung von Ferrari gab Montezemolo am 10. September 2014 seinen Rücktritt als Vorstandsvorsitzender bekannt. "Das ist das Ende einer Ära, und daher habe ich mich entschieden, meinen Posten als Präsident zu räumen nach fast 23 herrlichen und unvergesslichen Jahren", sagte der Italiener.