Formel 1 Wehrleins Karriereplan — über Sauber zu Mercedes?

Hamburg/Barcelona · Das Cockpit von Nico Rosberg bei Mercedes hat er nicht bekommen, jetzt muss sich Pascal Wehrlein beim kleinen Traditionsteam Sauber für höhere Aufgaben empfehlen.

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Foto: afp

Pascal Wehrlein schnaufte erleichtert durch. "Ich habe keine Schmerzen. Es gibt nichts, das zwickt", sagte der 22-Jährige, nachdem er sich in der Formel 1 zurückgemeldet hatte. Und so konnte Wehrlein Entwarnung geben: "Es war das Wichtigste, dass der Rücken keinen Ärger macht."

Die ersten Testfahrten zur neuen Saison in der Königsklasse hatte Wehrlein wegen eines Crashs bei einem Spaßrennen im Januar ja verpasst, nun saß der Worndorfer in Barcelona am Dienstag und Mittwoch wieder fit hinter dem Lenkrad eines Formel-1-Wagens. Allerdings drehte er seine Runden bei den letzten Tests auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya vor dem Saisonauftakt am 26. März in Australien im blau-goldenen Sauber - und nicht wie erhofft im silbernen Mercedes.

Wehrlein galt im Winter lange als Favorit für das Cockpit des überraschend zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg, doch dann schnappte ihm der Finne Valtteri Bottas doch noch den Job an der Seite von Lewis Hamilton weg. Aber Wehrlein will der verpassten Chance nicht lange hinterher trauern - vielleicht auch, weil er weiß, dass sich schon nächstes Jahr die nächste Gelegenheit zur Beförderung bietet.

"Nächstes Jahr kann alles passieren"

"Ich konzentriere mich nur auf dieses Jahr. Ich bin jetzt ein Sauber-Pilot und will meine beste Leistung für das Team zeigen", sagte Wehrlein, dessen Karriere systematisch von Mercedes gefördert wird: "Dann sehen wir, was für nächstes Jahr möglich ist. Da kann alles passieren." Nicht nur der jüngste DTM-Champion der Geschichte von 2015 weiß, dass Bottas bei den Silberpfeilen nur einen Vertrag für diese Saison erhalten hat.

Für Wehrlein geht es also darum, sich mit starken Leistungen bei Sauber für den Aufstieg zum Branchenprimus zu empfehlen. Das PS-Talent muss im Vergleich zur Konkurrenz nun bis Freitag einiges aufholen, weil er wegen seiner Rückenblessur in der ersten Testwoche nicht fahren konnte. In Melbourne rechnet er noch nicht damit, bei 100 Prozent zu sein. "Stand heute brauche ich noch mehr Zeit, um mich an das neue Auto zu gewöhnen und das Maximum rauszuholen", sagte Wehrlein, der 2016 in seiner Debüt-Saison im unterlegenen Manor einen WM-Punkt geholt hatte.

In dieser Saison gelten in der Formel 1 neue Aerodynamik-Regeln, die Autos wurden völlig neu konzipiert, die Reifen sind deutlich breiter geworden - da zählt in der Vorbereitung jeder Testkilometer. Die Zwangspause war für Wehrlein also ein ziemlicher Nachteil. "Die ersten Rennen werden sicher etwas hart. Alles ist neu für mich: Das Team, das Auto, der Motor, die Reifen. Man wird zu Beginn spüren, dass ich zwei Tage weniger habe. Da wird etwas fehlen", sagte er: "Aber nach ein paar Rennen sollte ich wieder dort sein, wo ich sein will." Und dann könnte Wehrlein am Ende des Jahres doch noch bei Mercedes landen.

(sid)
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