Wohl kein Start in USA und Brasilien Existenzkampf: Insolvenzverwalter kümmert sich um Caterham

Und jetzt? Der Formel-1-Rennstall Caterham wird von einem Insolvenzverwalter gemanagt. Ob das Team in einer Woche in Austin fährt, bleibt äußerst fraglich. Ein weiteres soll vom Aus bedroht sein.

Wohl kein Start in USA und Brasilien: Existenzkampf: Insolvenzverwalter kümmert sich um Caterham
Foto: dpa, da ss mb

Das Schicksal des Formel-1-Rennstalls Caterham liegt nun in den Händen eines Insolvenzverwalters. Das Management des finanziell schwer angeschlagenen Letzten der Konstrukteurswertung wurde am Freitag Finbarr O'Connell nach einer unsäglichen Posse um die Besitzverhältnisse übertragen. Auf der Internetseite seines Arbeitgebers wird er als "Problem-Löser" gepriesen. Und so einen hat Caterham dringend nötig.

Die schweizerisch-arabische Investorengruppe Engavest gab das Management ab. Man sei damit einer Aufforderung des neuen Verwalters der insolventen "Caterham Sports Limited" und den Anwälten von Vorbesitzer Tony Fernandes nachgekommen, hieß es im vierten Statement binnen 48 Stunden, in denen der Zoff mit dem malaysischen Unternehmer eskaliert war. Die Investoren, von denen nichts weiteres bekannt ist und die vom deutschen ehemaligen Teamchef Colin Kolles beraten werden, warfen Fernandes vor, die Anteile am Team nicht wie vereinbart übertragen zu haben. Der Vorbesitzer konterte: Engavest sei den Zahlungen nicht nachgekommen, wie im Vertrag von Ende Juni festgehalten.

Ob mit dem Rückzug der Investoren, die das schon damals finanziell schwer angeschlagene Team mitten in der Saison übernommen hatten, nun der Weg frei ist für eine Fortsetzung der Saison von Caterham, ist weiterhin mehr als fraglich.

Bei den kommenden Rennen in Austin und Interlagos wird das Caterham-Team voraussichtlich fehlen. O'Connell wolle sich vorerst ganz auf die Suche eines neuen finanzstarken Investors konzentrieren, berichtete das Magazin "autosport". Formel-1-Chef Bernie Ecclestone habe demnach einer möglichen Auszeit bereits zugestimmt. Die Tore zum Werk wurden jüngst verschlossen, Teamchef Manfredi Ravetto war inmitten der Schuldzuweisungen zurückgetreten. Eine Aussage darüber, wer sportlich das Team führt, gab es bislang nicht.

Die seit Monaten schwelende Gefahr, dass ein Rennstall wegen finanzieller Schwierigkeiten ausgebremst wird, scheint sich insgesamt zuzuspitzen. Einem Bericht des Fachmagazins "auto, motor und sport" zufolge ist auch der Auftritt von Marussia beim kommenden Rennen in Austin gefährdet. Der Rennstall lebe seit dem Großen Preis von Belgien Ende August "von der Hand in den Mund", schrieb das Magazin auf seiner Homepage. Marussia belegt mit zwei Punkten den neunten Rang in der Konstrukteurswertung vor dem Schweizer Privatrennstall Sauber und Caterham.

(sid)
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