"Kein großes Risiko" Alonso hat keine Angst vor der Arbeitslosigkeit

Berlin · Fernando Alonso muss sein Ferrari-Cockpit angeblich für Sebastian Vettel räumen. Der zweimalige Weltmeister aus Spanien gibt sich allerdings nach wie vor ahnungslos.

Formel 1: Fernando Alonso - erster spanischer Formel-1-Weltmeister
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Eigentlich hätte Fernando Alonso in diesen Tagen viele Gründe, unruhig zu werden. Dass Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel ab 2015 sein Ferrari-Cockpit erhält, gilt als ebenso sicher wie die vorzeitige Vertragsauflösung Alonsos bei der Scuderia. Einen neuen Rennstall hat der 33-Jährige offiziell noch nicht gefunden, selbst eine einjährige Auszeit steht im Raum. Doch der stolze Spanier bleibt gelassen.

"Kein großes Risiko" sieht der zweimalige Champion, dass er in der nächsten Saison arbeitslos ist. Alonso pokert, angeblich fehlt nur noch eine Unterschrift: "Meine Zukunft steht in meinem Kopf schon seit einiger Zeit fest, wir sind derzeit einfach noch dabei, alles unter Dach und Fach zu bringen."

Alonso soll sich angeblich McLaren anschließen, das ab der kommenden Saison mit Honda kooperiert und ehrgeizige Pläne hat. Dafür würde er zwei Jahre vor seinem Vertragsende bei Ferrari aussteigen und den Weg für Vettel freimachen. Am Rande des Großen Preises von Japan hatte der viermalige Champion seinen Abschied von Red Bull Racing bereits verkündet. Der Wechsel zum Traditionsrennstall nach Italien gilt als fix, kommuniziert wurde er allerdings noch nicht.

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"Ihr müsst euch noch etwas gedulden, ich darf nichts verraten, solange nicht alles klar ist", sagte Alonso, der 2016 auch mit einem Wechsel zu Mercedes liebäugeln soll: "Ich werde die beste Wahl für meine Zukunft und jene von Ferrari treffen, denn das ist das Team, das ich liebe." Im Nachhinein werde man sagen: "Das war ein logischer Schritt."

Zuletzt musste sich Alonso schon von den Kollegen verspotten lassen, weil er anscheinend keinen Arbeitgeber für die nächste Saison hat. "Marussia? Caterham?", fragte sein ehemaliger Stallrivale Felipe Massa vor laufenden Fernsehkameras. Alonso quittierte das mit einem Lachen, ernsthafte Sorgen macht er sich wohl nicht. Und die Hinterbänkler der Königsklasse kommen für ihn ohnehin nicht in Frage.

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Foto: dpa/Chris Putnam

Vize-Weltmeister Alonso fährt seit 2010 für Ferrari, einen Titel konnte er mit dem Team aus Maranello jedoch nicht gewinnen. Die WM-Krone holte er in den Jahren 2005 und 2006 mit Renault, in seiner Ferrari-Zeit wurde erst Vettel zum unüberwindbaren Hindernis, und seit Beginn der neuen Motorenära in diesem Jahr fährt er mit seinem finnischen Stallrivalen Kimi Räikkönen den Silberpfeilen von Mercedes hinterher. Mit 150 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Lewis Hamilton ist Alonso nur Sechster der WM-Wertung.

Für den ehrgeizigen Alonso, der 32 Grand-Prix-Siege auf seinem Konto hat, eine unbefriedigende Situation. Die Beziehung zwischen ihm und Ferrari ist längst erkaltet, die Verkündung seines Abgangs nur eine Frage der Zeit. Anschließend dürfte das Wechselkarussell richtig in Fahrt kommen. Nicht nur Vettel könnte dann endlich zu Ferrari, entweder Ex-Weltmeister Jenson Button oder der junge Kevin Magnussen müssten dann wohl auch ihren Platz bei McLaren für Alonso räumen.

"Um mich sollte man sich keine Sorgen machen", sagte Button: "Was auch immer nächstes Jahr passiert, ich bin glücklich. Für meinen Teamkollegen ist es schwieriger." Während der 34 Jahre alte Button am Ende seiner Karriere steht, droht dem 22-Jährigen Magnussen schon nach einer Saison der Rauswurf. "Er hat viel mehr Druck, wieder ein Cockpit zu bekommen", sagte Button. Doch zunächst muss sich Alonso entscheiden.

(sid)
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