Formel 1 Ecclestone erklärt Deutschland-Rennen für "tot"

Im Ringen um ein deutsches Formel-1-Rennen in dieser Saison zeichnet sich weiter keine Lösung ab. Für Bernie Ecclestone ist der deutsche Grand Prix momentan tot. Auch der ADAC schaltet sich mit FIA-Mitglied Hermann Tomczyk ein.

 Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will das Deutschland-Rennen eigentlich nicht verlieren, scheint aber aufgegeben zu haben.

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will das Deutschland-Rennen eigentlich nicht verlieren, scheint aber aufgegeben zu haben.

Foto: dpa

Die Hoffnungen auf ein Deutschland-Rennen in diesem Jahr in der Formel 1 sind nach Ansicht von Bernie Ecclestone derzeit auf ein Minimum gesunken. "Der deutsche Grand Prix ist im Moment tot", sagte Ecclestone der britischen Zeitung "The Independent". "Es wird keinen Ersatz geben, wenn es nicht stattfindet", betonte der Formel-1-Geschäftsführer.

Demnach muss eine ganz schnelle Lösung her, sonst wird der für den 19. Juli eigentlich auf dem Nürburgring geplante Grand Prix ausfallen. "Wir können da nicht viel machen", meinte Ecclestone. Allerdings sagte er der "Wirtschaftswoche": "Das Rennen in Deutschland ist für die Formel 1 sehr wichtig, wir wollen Deutschland nicht verlieren."

Wegen der schweren finanziellen Dauerkrise auf dem Nürburgring ist die Austragung des Rennens in der Eifel seit Monaten höchst fraglich gewesen. Die Verantwortlichen der Alternative Hockenheimring — die beiden Strecken wechseln sich aus wirtschaftlichen Gründe bereits seit Jahren ab — äußern sich seit Wochen nicht.

Das Problem sind vor allem die sinkenden Zuschauerzahlen. Die Rennstreckenbetreiber können nur mit diesen Einnahmen die Antrittsgebühren für die Formel 1 kompensieren. Laut "WirtschaftsWoche" sind die Verantwortlichen beider Strecken nicht bereit, die Gebühren zwischen 15 und 20 Millionen Euro zu zahlen. Eine bestätigte Summe für das Antrittsgeld gibt es nicht, es schwankt auch zwischen den internationalen Betreibern deutlich.

Für die deutschen Piloten, vor allem aber auch für das deutsche Weltmeister-Team Mercedes wäre die Streichung des Rennens ein herber Verlust. ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk, Mitglied im Weltrat des Internationalen Automobilverbandes, machte sich nun ebenfalls für eine schnelle Lösung stark. "Am 20. März ist die nächste Sitzung des FIA World Motorsport Council. Da wird über das Rennen sicher gesprochen. Bis dahin muss es eine Lösung geben, auch wegen des Ticketvorverkaufs", sagte er der "WirtschaftsWoche".

(dpa)
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