Start der Formel-1-Saison Die Titel-Favoriten im Check

Düsseldorf · Am Sonntag beginnt in Melbourne die 66. Formel-1-Weltmeisterschaft. Die Mercedes-Piloten sind die Titelfavoriten.

Formel 1 2016: Startnummern der Fahrer
24 Bilder

Die Startnummern der Fahrer

24 Bilder
Foto: dpa, jbu nic

Abseits der Cockpit-Posse bei Sauber starten einige Fahrer am Sonntag (6 Uhr, Live-Ticker) in die neue Formel-1-Saison, um Weltmeister zu werden. Vor allem Nico Rosberg will nach dem verpassten Titel im vergangenen Jahr nun endlich Champion werden.

Lewis Hamilton Neun Piloten schafften es, ihren WM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Der Engländer gehört (noch) nicht dazu. Auch wenn Renault und Ferrari den Abstand zu Mercedes verringerten, haben die zwölf Testtage gezeigt, dass die Silberpfeile und ihr Antriebsstrang auch diesmal die Messlatte sind. Privat ließ es für den 30-Jährigen zuletzt nicht so gut an. Die erneute Trennung von Sängerin Nicole Scherzinger, die offenbar nicht mehr an eine Heirat glaubte, dürfte Hamilton aber nicht aus der Bahn werfen. "Ich kenne keine Angst oder Zweifel. Dazu steckt viel zu viel positive Energie in mir", erklärte der Brite. Elf der 19 Rennen gewann er auf dem Weg zu seinem zweiten Titel nach 2008, den er sich mit sechs Erfolgen in den letzten sieben Rennen sicherte.

Nico Rosberg Die Niederlage gegen seinen Teamkollegen hat der 29-Jährige, der im Sommer erstmals Vater wird, weggesteckt. Auf die Frage, was gegen einen erneuten Triumph seines Teamrivalen spricht, antwortete der in Monte Carlo lebende Wiesbadener: "Ich". Beim Qualifying, wenn es um eine schnelle Runde geht, war Rosberg besser (12:7). Doch nur fünfmal überfuhr er auch als Erster die Ziellinie. Neben dem Start muss der WM-Zweite beim Überholen zulegen. Hamilton, der Bauchfahrer, hatte da Vorteile. "Ich weiß jetzt, wie ich in solchen Situationen reagieren muss", betonte der Analytiker Rosberg, der im vergangenen Jahr erstmals um den WM-Titel kämpfen konnte. Eine Erfahrung, die sein Teamkollege zum vierten Mal machte. "Manchmal lachen wir miteinander, manchmal wollen wir uns eine reinhauen", beschrieb Rosberg das "normale" Verhältnis der einstmals besten Freunde. Mercedes hat die Spielregeln noch einmal verfeinert. "Aber anzunehmen, dass es ein freundliches Schaukeln wird, das wäre total illusorisch", sagte Teamchef Toto Wolff.

Sebastian Vettel "Wir sind auf einem guten Weg. Wir wissen aber auch, dass es ein weiter ist", sagte Ferraris neuer Hoffnungsträger. Wie üblich gab der Heppenheimer seinem Auto einen Frauennamen. "Eva" soll die nach den Eindrücken bei den Tests schon wieder extrem gestiegenen Erwartungen möglichst erfüllen. Das Team wurde komplett erneuert: Führung und Techniker wurden ausgetauscht, der viermalige Champion Vettel geholt. Er soll mit seinem alten Kumpel Kimi Räikkönen die Scuderia wieder konkurrenzfähig machen. Seit 33 Rennen ist Ferrari ohne Sieg. Zwei, vielleicht sogar drei sollten es nach Wunsch des Präsidenten Sergio Marchionne aber doch sein.

Fernando Alonso Der Spanier machte Platz für Sebastian Vettel. Den Saisonstart verpasst der 34-Jährige. Nach seinem mysteriösen Unfall beim Test in Barcelona arbeitet er noch an seinem Comeback. In Melbourne sitzt Ersatzfahrer Kevin Magnussen im Cockpit des McLaren-Honda. Nach Alonsos Gehirnerschütterung war den Medizinern der Einsatz schon in Melbourne zu gefährlich.

Williams und Lotus Das Williams-Team profitierte 2014 von der Zusammenarbeit mit Mercedes. Im Jahr davor holte es mit Renault als Antriebs-Lieferant nur fünf WM-Punkte, danach waren es 320 und der dritte Rang in der Konstrukteurs-WM. "Von den jungen Fahrern ist er das größte Talent", lobte Ex-Weltmeister Niki Lauda den finnischen Williams-Piloten Valtteri Bottas, der sechsmal aufs Podest gefahren war und die Saison auf Platz vier beendete. Auf Mercedes-Power setzt diesmal auch Lotus. "Ich habe Freude im Auto, was zuletzt eher nicht der Fall war", sagte Romain Grosjean. Dem Franzosen traut man sogar zu, ganz nach vorne fahren zu können.

Red Bull Daniel Ricciardo bereitete mit seiner starken Leistung den Boden für Vettels Wechsel zu Ferrari. Nun muss der stets lächelnde WM-Dritte aus Australien zeigen, das er ein Team führen kann.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort