Formel 1 Ferrari besiegt sich selbst — und Vettel
Meinung | Suzuka · Chase Carey, der Boss des Formel-1-Eigentümers Liberty Media, hatte einen Wunsch. Der Kampf um den WM-Titel sollte sich erst beim Finale am 26. November entscheiden. Daraus wird nichts.
Auch wenn es rechnerisch möglich ist, Lewis Hamilton noch abzufangen - der Engländer wird zum vierten Mal Champion. Die Frage ist, ob in zwei Wochen in Austin oder doch erst den Sonntag darauf in Mexiko-Stadt.
Bitter für Sebastian Vettel und Ferrari, dass sie nicht an einem stärkeren Rivalen scheitern. Mercedes hat zuletzt Schwächen gezeigt, wenngleich Hamiltons Bilanz, 118 von 125 möglichen Punkten nach den Sommerferien, anderes erwarten lässt.
Ferrari hat ein Auto gebaut, das sich hinter dem Silberpfeil nicht verstecken muss. Das ist die große Leistung des Autobauers aus Maranello. Um den Lohn aber brachte man sich selbst. In Singapur provozierte Vettel wenige Meter nach dem Start einen Crash und schied aus. In Malaysia musste das Getriebe gewechselt werden, und vom Ende des Feldes reichte es nur noch zu Platz vier. In Suzuka beendete eine Zündkerze Vettels Rennen. In allen drei Rennen nutzte Hamilton die sich unerwartet bietende Chance.
Erfolgreich ist in der Formel 1 nur, wer am Steuer wenig Fehler macht und wessen Autos standfest sind. Ferrari hat eine große Chance verpasst.