Schumachers Schatten sind groß In seiner dritten Saison bei Ferrari muss Vettel liefern

Maranello · Kann Sebastian Vettel die "Rote Göttin" zur Weltmeisterschaft führen? An nicht weniger wird er in seiner dritten Formel-1-Saison bei Ferrari gemessen. 2018 könnte sich dem viermaligen WM-Champion eine attraktive Ausfahrt bieten.

Zahlen und Fakten zur Formel-1-Saison 2017
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Foto: ap, AF

Sebastian Vettel läuft die Zeit davon. Nach einer verkorksten Formel-1-Saison muss der Heppenheimer Ferrari endlich zu einem weltmeisterfähigen Team machen. Sonst könnte die mit so großen Hoffnungen geschlossene Beziehung zum Ende seines Dreijahresvertrags bereits im Winter 2017 gelöst werden. "2017 ist eine Saison voller Unbekannten", räumte Ferrari-Boss Sergio Marchionne mit Blick auf die gravierenden Regeländerungen ein. "Ich kann aber versprechen, dass wir kämpfen werden. Wir haben den Ansporn, die Hingabe und die Leidenschaft, wieder an die Spitze zurückzukehren."

Marchionnes Worte klingen zurückhaltend. Selbstbeherrschung ist aber keine Stärke der notorisch aufgeregten Scuderia. Ferrari hat Vettel schließlich 2015 als viermaligen Weltmeister verpflichtet, um aus der "Roten Göttin" wieder das Nonplusultra in der Königsklasse des Motorsports zu machen. So wie einst Michael Schumacher.

Der Kerpener brauchte vier Aufbaujahre, ehe er fünf WM-Titel in Serie mit dem italienischen Traditionsteam folgen ließ. Aus dem Deutschen wurde in Maranello eine Legende. Vettel weiß um Schmumachers langen Schatten. Der 29-Jährige weiß aber auch, dass Erfolge mit Ferrari in der Formel 1 eine ganz eigene Kategorie darstellen.

"2015 war ein tolles Jahr, um die Mission zu starten, wieder zu gewinnen. 2016 war ein Rückschritt bei den Ergebnissen, aber was das Organisatorische betrifft ein massiver Fortschritt", sagte Vettel zum Abschluss der Tests in Barcelona, wo sich Ferrari mit Mercedes um die Bestzeiten duellierte. "Es fügt sich, wir müssen aber geduldig sein. Wenn das Team gut arbeitet, werden wir auch Resultate sehen."

Viel Zeit bleibt Vettel aber nicht. Der Druck auf die Scuderia und ihn wächst. Falls Vettel nicht wie Schumacher Ferrari zu neuem Glanz führt, könnte sich dem viermaligen Champion aber schon für 2018 eine attraktive Ausfahrt bieten: ein Cockpit bei Mercedes, wenn Nico Rosbergs Nachfolger Valtteri Bottas nicht die Erwartungen erfüllt.

(dpa)
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