Formel 1 in Sotschi Silberpfeile geben das Tempo vor - Vettel bleibt liegen

Sotschi · Erneuter Technik-K.o. bei Sebastian Vettel, Dreher bei Lewis Hamilton - und einmal mehr ein schneller und fehlerloser Auftritt von Nico Rosberg: Die ersten beiden Trainingseinheiten zum Großen Preis von Russland haben das Bild der noch jungen Formel-1-Saison perfekt widergespiegelt.

Großer Preis von Russland: das Freie Training
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Foto: afp

Wie ein Uhrwerk pilotierte WM-Spitzenreiter Nico Rosberg (Wiesbaden) am Freitag seinen Mercedes über den 5,848 km langen Kurs in der Olympiastadt von 2014. Mit seiner klaren Bestzeit im ersten Training (1:38,127 Minuten) und Rang drei in der zweiten Einheit unterstrich der zuletzt sechsmal siegreiche Rosberg eindrucksvoll seine Ambitionen für das Qualifying am Samstag und das Rennen am Sonntag (beides 14 Uhr/Live-Ticker).

Dagegen traten bei den größten Rivalen des 30-Jährigen zum wiederholten Mal Probleme zutage. Vettels Ferrari blieb 60 Minuten vor Ende des Nachmittagstrainings auf der Start-Ziel-Geraden unvermittelt stehen. "Bei der Elektronik geht nichts mehr", stammelte der 28-Jährige in den Boxenfunk. Noch Minuten später blickte Vettel in der Ferrari-Garage versteinert auf die Monitore und musste zusehen, wie die Konkurrenten Runde um Runde drehten.

Bereits im Training und Rennen von Bahrain hatte den viermaligen Weltmeister der Ferrari SFH-16 im Stich gelassen. Vettel kann die Leistung seines anfälligen Boliden nicht konstant auf die Strecke bringen. Das Tempo stimmte nämlich: Nach Rang drei am Morgen legte Vettel in 1:38,235 Minuten die zweitbeste Zeit des Nachmittags hin.

Rosbergs Teamkollege Hamilton setzte im zweiten Training nach Rang zwei am Vormittag in 1:37,583 Minuten zwar die Tagesbestzeit, doch der Weltmeister aus England leistete sich auch zwei Dreher auf dem Kurs, auf dem er die beiden bisherigen Rennen gewann. Im Rennen könnten diese Fehler gegen Rosberg in der derzeitigen Verfassung entscheidend sein.

Red Bull testet Cockpitschutz "Aeroscreen"

Die Blicke zog auch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo auf sich. Am Vormittag drehte der Australier eine Runde mit dem von Red Bull entworfenen Cockpitschutz "Aeroscreen" ("Windschutzscheibe"), der den Fahrer vor umherfliegenden Teilen schützen soll. In der Sicherheitsdebatte könnte das System eine Alternative zum sogenannten "Halo" ("Heiligenschein") sein.

"Die Scheibe hat keinen Einfluss auf die Sicht und schützt den Fahrer vor dem Wind. Wir werden alle Daten an die FIA (Automobil-Weltverband; d. Red.) weitergeben und dann sehen", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Nico Hülkenberg (Emmerich), der in Sotschi zu seinem 100. Grand Prix antritt, musste seinen Force India zunächst Testfahrer Alfonso Celis (Mexiko) überlassen. Im zweiten freien Training reihte sich der 28-Jährige auf Position 13 ein. Rookie Pascal Wehrlein (Worndorf) kam im unterlegenen Manor auf die Ränge 20 und 21. Auch der DTM-Champion musste seinen Boliden am Ende des zweiten Trainings wegen Antriebsproblemen abstellen.

(sid)
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