Formel 1 extrem Hitze auf dem Hungaroring: "Am Start sollte dir die Blase platzen"

Trotz allen Trainings macht die Hitze auf dem Hungaroring den Formel-1-Fahrern zu schaffen. Sie trinken vor dem Ungarn-Rennen extra viel, um genügend Flüssigkeit im Körper für die Tortur zu haben.

Großer Preis von Ungarn: Fakten
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Foto: dpa, es ss jai

Die Hitze auf dem Hungaroring fordert die Formel-1-Fahrer körperlich extrem. Vor dem Großen Preis von Ungarn gilt deshalb die Parole: trinken, trinken, trinken. Mercedes-Pilot Nico Rosberg berichtete, dass er vor diesem Rennen "zwei bis drei Liter mehr als sonst" zu sich nehme.

Systematisch steigern die Piloten ihren Flüssigkeitskonsum, um ihren Wasserhaushalt für Temperaturen weit über 30 Grad optimal zu wappnen. "Am Start sollte dir die Blase platzen", beschrieb der frühere Grand-Prix-Pilot David Coulthard einmal plastisch.

Bei dieser Art des "Vorglühens" stehen vor allem Elektrolytgetränke, Früchtetee und natürlich Mineralwasser auf dem Plan. "Wichtig ist das richtige Zeugs mit vielen Mineralien", sagte Rosberg.

Nico Rosberg von A bis Z
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Foto: rtr, HM

Die Fahrer müssen mit genügend Flüssigkeitsreserven ins Rennen gehen, da ihnen im Cockpit nur eine Trinkflasche mit rund einem Liter Fassungsvermögen zur Verfügung steht. Und da kann es bei einer solchen Hitze auch mal Probleme geben.

"Eine Pissbrühe - warm wie Tee", klagte der zweifache Weltmeister Fernando Alonso einmal über ein auf 60 Grad hoch gekochtes Getränk, weil die Kühlung während des Grand Prix ausgefallen war. Der einstige BMW-Sauber-Fahrer Nick Heidfeld erlitt das Gegenteil. "Die Kühlung funktionierte einmal so gut, dass ich plötzlich Eis in der Flasche hatte."

Prinzipiell ist Schwitzen gesund. Aber bei einem zu hohen Flüssigkeitsverlust kann es gefährlich werden. Rosberg berichtete: "Ich verliere drei bis vier Liter im Rennen." Da beugt ein entsprechend aufgefüllter "Tank" wenigstens etwas vor.

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Foto: afp, VH/GBA/le

Mediziner ermittelten, dass ein Verlust von zwei Prozent zu Konzentrationsschwächen führt. Gehen fünf Prozent Körperflüssigkeit verloren, kann die Leistungsfähigkeit um bis zu ein Drittel sinken.

Die Piloten verschaffen sich auch mit Tricks etwas Linderung vor den hohen Temperaturen. Sie kühlen ihre Overalls, Unterwäsche und manche sogar die Helme im Gefrierschrank, um wenigstens in der Anfangsphase eines durchschnittlich eineinhalb Stunden langen Rennens in den bis zu 70, 80 Grad heißen Cockpits nicht zu sehr zu schwitzen.

Ungarn ist übrigens längst nicht mehr das heißeste Rennen des Jahres, zumal es in der Puszta nicht so schwül ist. Inzwischen sind Sepang und Singapur mit ihrem Sauna-Klima die temperaturmäßig anstrengendsten Rennen.

(dpa)
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