Großer Preis von China Kampf der Giganten geht in die nächste Runde

Shanghai · Sebastian Vettel gegen Lewis Hamilton, Ferrari gegen Mercedes: Der Kampf der Giganten geht in China in die nächste Runde. Und die Silberpfeile wollen unbedingt zurückschlagen.

Formel 1: Kampf der Giganten geht in China in die nächste Runde
Foto: ap, RR

Für den Kampf der Giganten krempelt Lewis Hamilton jetzt sogar sein Leben um. Nach seiner überraschenden Auftaktpleite gegen Ferrari-Star Sebastian Vettel düste der 32-Jährige nicht wie in den vergangenen Jahren zum lockeren Zeitvertreib gleich nach Asien, sondern flog zurück nach Europa.

"Um mich perfekt auf das nächste Rennen vorzubereiten", sagte Hamilton vor dem Großen Preis von China (Sonntag 8.00 Uhr/RTL und Sky). Die Niederlage von Australien, der jubelnde Vettel, das alles hat den Ehrgeiz des Briten gekitzelt: "Ich will die Weltmeisterschaft mehr als jemals zuvor gewinnen." Hamilton spürt, dass Vettel in dieser Saison ein echter Konkurrent werden könnte.

"Ich hoffe, das ist der Beginn von etwas Großem", sagte Vettel nach seinem Triumph von Melbourne, in seiner dritten Saison für Ferrari geht der Heppenheimer endlich mal nicht mit einem riesigen Rückstand auf die Silberpfeile in die Saison. "Je näher wir ihm rücken können, desto besser", sagte der 29-Jährige vor der zweiten Runde im Kampf gegen Hamilton. Erstmals seit November 2013 geht Vettel als WM-Führender in einen Grand Prix.

Vettel gegen Hamilton, Rot gegen Silber: Etwas Besseres hätte der Formel 1 nach den lähmenden Jahren der Mercedes-Dominanz nicht passieren können. Sie sind die erfolgreichsten Fahrer ihrer Generation, Vettel holte bisher vier Mal den Titel und gewann 43 Rennen, Hamilton ist Dreifach-Champion und triumphierte bei 53 Grand Prix.

"Es kämpfen jetzt die Besten gegeneinander", sagte Hamilton, der aus dem Duell nur zu gerne einen Dreikampf machen würde: "Es wäre toll, wenn wir auch Fernando (Alonso, d. Red.) da vorne sehen würden. Das wird aber leider so schnell nicht passieren." Der Spanier fährt mit McLaren-Honda nur hinterher.

Mit Vettel hat Hamilton schließlich auch erst mal genug zu tun. Der Deutsche wirkt gelöst und selbstbewusst wie lange nicht. "Wir haben unsere Arbeit gemacht, und das zahlt sich langsam aus", sagte er. Auch bei der Konkurrenz nehmen sie die rote Gefahr ernst. "An diesem Tag in Melbourne war Ferrari besser. Jetzt müssen wir daran arbeiten, wie wir sie wieder schlagen können", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Es gehe darum die "eigenen Hausaufgaben zu erledigen, um unsere Performance zu optimieren. Man muss den Finger in die Wunde legen, seine Schwächen erkennen und darauf reagieren."

Vettel weiß um das enorme Entwicklungs-Potenzial bei den Silberpfeilen und bleibt trotz aller Zuversicht vorsichtig. "Wir haben noch sehr viel zu beweisen", sagte er: "Auch in China gilt - wo Mercedes ist, ist vorne." Nur ein Bluff? Hamilton rechnet jedenfalls fest mit Vettel - auch im Ringen um den WM-Titel. "Er wird sicher ein harter Konkurrent bleiben. Ich bin dankbar, dass ich diesen Kampf gegen ihn und Ferrari austragen darf", sagte er. Und: "Eines ist sicher: Ich werde in China stärker zurückkommen."

(sid)
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