Streit beendet Formel 1 kehrt zum alten Qualifying-Modus zurück

München · Der bizarre Streit um die Formel-1-Qualifikation ist erstmal beigelegt. Schon beim nächsten Rennen soll wieder nach dem alten Format gefahren werden. Die Teams setzen sich mit ihrer Forderung gegen Chefvermarkter Ecclestone und Weltverbandschef Todt durch.

Formel 1: Die Verteilung der Preisgelder der Saison 2015
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Die Verteilung der Preisgelder der Saison 2015

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Foto: dpa, da

In der Auseinandersetzung um die hochumstrittene Formel-1-Qualifikation haben sich die Rennställe durchgesetzt und eine Rückkehr zum alten Modus erzwungen. Schon ab dem nächsten Saisonrennen am 17. April in Shanghai soll wieder im alten Modus gefahren werden. Dies teilte der Motorsportweltverband FIA am Donnerstagabend mit. Demnach ist der erst zu Jahresbeginn eingeführte hochumstrittene Modus Geschichte, wonach nach einer bestimmten Phase jeweils nach 90 Sekunden der langsamste Pilot ausschied.

Die elf Rennställe sprachen sich geschlossen für die Rückkehr zum alten Format aus. Dies bekräftigten sie in einem gemeinsamen Schreiben an Chefvermarkter Bernie Ecclestone, Mehrheitseigner CVC und Weltverbandschef Jean Todt. Mit einer offiziellen Bestätigung durch den Motorsportweltverband FIA wurde noch am Abend gerechnet.

Während einer Telefonkonferenz machten die Teamchefs zudem deutlich, sich jedem neu vorgeschlagenen Modus zu versperren. Das von Ecclestone und Todt seit jüngstem favorisierte Format sah vor, dass in jeder K.o.-Runde die beiden schnellsten Zeiten addiert werden.

Dadurch sollten die Formel-1-Wagen in den einzelnen Qualifikationsabschnitten häufiger auf der Strecke sein. In ihrem gemeinsamen Schreiben lehnten die Teamchefs diese Idee aber als zu verwirrend für die Zuschauer ab.

Ecclestone und Todt erlitten damit im Machtkampf mit den Teams eine herbe Niederlage. Entsprechend enttäuscht zeigte sich der 85 Jahre alte Chefvermarkter. "Die Leute scheinen zu vergessen, dass wir versuchen, die Startaufstellung ein wenig durchzumischen. Denn was wir bislang gesehen haben, sorgt nicht besonders für Spannung", zitierte "Autosport" den Briten, der sich in der jüngeren Vergangenheit über die Dominanz von Mercedes beklagt hatte.
Hinsichtlich einer langfristigen Lösung zeigte sich Ecclestone nun skeptisch.

Erst seit Saisonbeginn fuhr die Formel 1 in einem überarbeiteten Qualifikationsmodus. Größte Veränderung im Vergleich zum alten Format war, dass nach einer bestimmten Phase jeweils nach 90 Sekunden der langsamste Pilot ausschied. Schon nach dem Auftakt in Melbourne hatten die Teamchefs die Rückkehr zum alten Format gefordert.

Bei der nachfolgenden Abstimmung mit dem Weltverband FIA und der Formel-1-Geschäftsführung kam aber kein einstimmiges Votum zustande. Beim zweiten Saisonlauf in Bahrain fuhren Weltmeister Lewis Hamilton & Co. wieder im neuen Modus. Die erhoffte Spannung in der Qualifikation hielt sich erneut stark in Grenzen.

"Wenn alle gegen etwas sind, es aber dann doch beibehalten wird, läuft irgendwas nicht richtig", hatte der viermalige Weltmeister und Ferrari-Star Sebastian Vettel in Bahrain gesagt. Dieser Modus sei schlicht "Quark".

(old/dpa)
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