Formel 1 Rosberg: "Lewis ist in Montreal noch gefährlicher"

Montreal · Nach zwei Niederlagen gegen seinen ungeliebten Stallrivalen Nico Rosberg will sich Weltmeister Lewis Hamilton in Kanada mit einem Sieg zurückmelden. In Montreal triumphierte der Brite bereits dreimal.

GP von Monaco 2015: die Grid-Girls und ein Mann
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Lewis Hamilton demonstriert Stärke. Ob beim Krafttraining auf einer Yacht oder beim Joggen mit Freunden in Los Angeles — in den sozialen Medien präsentiert sich der Formel-1-Weltmeister kämpferisch und aktuell am liebsten mit freiem Oberkörper. Nach zwei Niederlagen gegen seinen Mercedes-Rivalen Nico Rosberg und dem Taktik-Fiasko von Monaco will der Brite am Sonntag (20 Uhr/Live-Ticker) beim Großen Preis von Kanada in Montreal zurückschlagen.

"Ich werde wieder angreifen", sagte der 30-Jährige und machte unmissverständlich klar, was sein Ziel ist: die WM-Führung endlich wieder auszubauen, nachdem Rosberg nun schon bis auf zehn Punkte herangerückt ist. "Dafür könnte ich mir keinen besseren Ort vorstellen als Montreal. Dies ist eines meiner Lieblingswochenenden", sagte Hamilton.

Noch führt er mit 126 Punkten vor seinen deutschen Verfolgern Rosberg (116) und Sebastian Vettel (98) im Ferrari, doch ein Sieg wäre für den Titelverteidiger immens wichtig. "Stärker" werde er zurückkehren, kündigte Hamilton unmissverständlich an — und sicher auch mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch.

Desaster in Monaco

Durch einen missglückten Boxenstopp in der Safety-Car-Phase war der bis dahin souverän führende Hamilton in Monaco von seinem eigenen Team um den sicheren Sieg gebracht worden. Mächtig angefressen wirkte Hamilton anschließend, schließlich war sein dritter Platz ein ganz schwacher Trost. Den Erfolg "erbte" Teamkollege Rosberg, nach seinem Erfolg zuvor in Spanien war es bereits der zweite in Serie. Nun könnte der Wahl-Monegasse in Nordamerika sogar einen Hattrick landen.

Dass jemand in das Privatduell der Silberpfeile eingreifen kann, ist erneut sehr unwahrscheinlich. Mercedes-Aufsichtsratsboss Niki Lauda kündigte bereits an, mit nagelneuen Motoren an den Start zu gehen. Laut eines Berichts des englischen Fernsehsenders "Sky Sports" wird es außerdem ein technisches Upgrade des Antriebseinheit geben. Mit noch mehr Power im Heck dürfte das ohnehin schon dominante Duo der Konkurrenz weiter enteilen.

Auch wenn es nach drei Siegen in der ersten vier Rennen zuletzt nicht für den Sprung nach ganz vorn gereicht hat, durfte sich Hamilton zumindest über einen anderen kleinen "Titel" freuen. Die Teamchefs der zehn Rennställe wählten ihn zum besten Piloten im Feld. "Lewis ist sauschnell, mental extrem stark, in einer klasse Form und einfach superkonstant im Rennen", lobte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bei "Auto Bild Motorsport". Auch Williams-Chefin Claire Williams votierte für den zweimaligen Champion: "Er hat mehrfach bewiesen, dass er einfach der Schnellste und Talentierteste ist."

Das will Hamilton nun endlich auch wieder auf der Strecke beweisen. Auf dem Circuit Gilles Villeneuve auf der Ile Notre-Dame in Montreal hat er bislang dreimal gewonnen, allerdings noch nie mit Mercedes. Rosberg hingegen wartet noch auf seinen ersten Sieg in Kanada — und erwartet einen äußerst gefährlichen Stallrivalen. "Ich muss in Kanada noch eine Schippe drauflegen, denn Lewis wird noch stärker zurückkommen. Und dann ist er noch gefährlicher", schrieb der Wiesbadener in seiner "Bild"-Kolumne.

(sid)
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