"Rumble in the Jungle" gegen Rosberg Hamilton will es machen wie Muhammad Ali

Lewis Hamilton kommt in diesem Jahr nur schleppend in Gang, sein Mercedes-Rivale Nico Rosberg ist der Mann der Stunde. Doch der Weltmeister will zurückschlagen - wie einst Muhammad Ali im Rumble in the Jungle.

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Lewis Hamilton hängt in den Seilen - bildlich gesprochen. Der Weltmeister ist nach zwei Siegen seines Mercedes-Rivalen Nico Rosberg angeschlagen, doch das lässt der Superstar der Formel 1 nicht an sich heran.

"Für mich ist das Ganze schon ein wenig wie damals beim Rumble in the Jungle", sagte Hamilton vor dem Großen Preis von China (Sonntag, 08.00 Uhr/Sky und RTL): "Da hat Muhammad Ali seinen Gegner auch glauben lassen, er sei dabei, den Kampf zu gewinnen. Hat er am Ende aber nicht. Alles kann passieren."

Der Gegner - George Foreman - ist in diesem Fall Rosberg. Der Wiesbadener gilt nach seinen beiden beeindruckenden Siegen in Australien und Bahrain mittlerweile als Favorit auf den WM-Titel. Wie 1974 Foreman in jenem legendären Box-Kampf im damaligen Zaire, den am Ende doch Ali gewann. "Wenn man nach zwei schlechten Rennen dennoch zwei Podestplätze vorzuweisen hat, spricht das für sich", sagte Hamilton: "Eines ist klar: Ich habe schon Schlimmeres überstanden."

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Hamilton ruht in sich. Die beiden WM-Titel 2014 und 2015 haben ihn gelassen gemacht, der Brite weiß: Die Saison ist noch jung. "Es liegt noch ein sehr langer Weg vor uns. Deshalb werde ich weiter so hart wie bislang arbeiten", sagte er und zeigte sich von der Top-Form seines Kollegen unbeeindruckt. Die 17 Punkte Rückstand auf Rosberg lassen ihn noch nicht nervös werden. "Ich selbst befinde mich psychisch in der besten Verfassung, in der ich jemals gewesen bin. Wenn überhaupt, gibt es nur sehr wenig, dass dies durchdringen kann", sagte Hamilton.

Doch die Zahlen sprechen vor dem Rennen in Shanghai für Rosberg. Von den 13 Fahrern, die vor ihm die ersten beiden Saisonrennen gewonnen haben, setzten sich neun am Ende des Jahres die WM-Krone auf. Dennoch denkt Rosberg zu diesem Zeitpunkt angeblich noch nicht an den Titel. "Es ist super, so positiv in die Saison gestartet zu sein", sagte er: "Aber ich gehe sie Schritt für Schritt und Rennen für Rennen an."

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Rosbergs Selbstvertrauen ist allerdings größer denn je. Bei seinem Sieg in Bahrain spielte der Silberpfeil-Pilot quasi mit der Konkurrenz. "Ich bin nicht eine Runde im Rennen voll gefahren. Nach der erste Runde reichte es, den Vorsprung zu kontrollieren", hatte er anschließend gesagt. Sein Ziel ist klar: "Viele weitere Siege." In Shanghai, wo Rosberg 2012 erstmals bei einem Grand Prix triumphierte, kann er einen goldenen Saisonstart perfekt machen: Drei Siege in Serie, sogar sechs saisonübergreifend: "Ich gehe also mit viel Rückenwind in dieses Wochenende und freue mich auf den nächsten Kampf."

Ob dieser Kampf genau so spektakulär wird wie damals Ali gegen Foreman? Mercedes-Motorsportchef Tot Wolff hofft auf ein packendes Duell: "Wir haben zwei selbstbewusste Fahrer, die uns in den kommenden Monaten gut unterhalten werden", sagte der Österreicher und skizzierte die beiden unterschiedlichen Charaktere im Gespräch mit dem Magazin Playboy: "Lewis ist ein globaler Rockstar-Fahrer, der polarisiert. Er besitzt ein unheimliches Talent, ist sehr instinktgesteuert, aber auch ein harter Arbeiter. Auf der anderen Seite Nico: eine fast wissenschaftliche, datengesteuerte Herangehensweise, bei der die Ratio eine große Rolle spielt."

(dpa)
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