Formel 1 Hülkenberg ist reif für ein Top Team — Chancen bei Ferrari?

Spielberg · Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg zeigt auch in Spielberg eine starke Vorstellung und darf mehr denn je davon träumen, vielleicht doch noch bei einem Top-Team unterzukommen.

Formel 1: Das ist Nico Hülkenberg
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Das ist Nico Hülkenberg

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Wenn ein Grinsen mehr sagt als tausend Worte: Nico Hülkenberg hatte die Frage erwartet, die Frage nach den Top-Teams, die Frage, ob sie endlich bei ihm anklopfen. "Ja" wollte der Le-Mans-Sieger nicht sagen, "nein" wäre wohl geschwindelt gewesen. Deswegen begnügte sich der Emmericher nach dem sechsten Platz bei Formel-1-Rennen in Spielberg mit einem vielsagenden Lächeln - und öffnete damit den Spekulationen Tür und Tor.

Dafür sprachen andere Klartext. "Der Typ ist richtig gut. Das weiß ich schon seit längerer Zeit", ließ Niki Lauda bei RTL verlauten. Der dreimalige Weltmeister stellte dann auf klar: "Natürlich hätte er ein Topauto verdient, keine Diskussion. Er muss es kriegen."

Porsche siegt mit Nico Hülkenberg bei den 24 Stunden von Le Mans
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Nico Hülkenberg siegt im Porsche

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Foto: dpa, el sam

Aber nicht nur der Österreicher weiß, dass in der Formel 1 nicht immer nur Können den Ausschlag dafür gibt, wer im schnellsten Auto sitzt. "Er muss kämpfen, und das wird er auch tun", sagte der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Lauda. In seinem Team geht nichts für "Hülk", Weltmeister Lewis Hamilton und Spielberg-Sieger Nico Rosberg sind langfristig an die Silberpfeile gebunden.

Zukunft bei Ferrari

Aber bei seiner alten Liebe Ferrari sieht Lauda durchaus Chancen. "Ich weiß nicht, was mit Kimi (Räikkönen, d. Red.) passiert, aber vielleicht ist dann ein Platz bei Ferrari frei", sagte Lauda. Der finnische Ex-Weltmeister macht im Kampf um eine Vertragsverlängerung derzeit keine glückliche Figur. Der frühe und spektakuläre Crash in Spielberg mit Fernando Alonso könnte bei der Scuderia den Gedanken an eine Ablösung des letzten Ferrari-Weltmeisters (2007) durchaus verstärkt haben.

Hülkenberg für Räikkönen - das würde nicht einer gewissen Ironie entbehren angesichts der Tatsache, dass es 2013 Räikkönen statt Hülkenberg hieß. Die Verträge waren damals schon unterschriftsreif, die Absage an Hülkenberg per SMS dafür ziemlich stillos.

Aber die Zeiten haben sich geändert - und die Liste der "Hülk"-Fans wird immer länger. "Cool und gigantisch" nannte Rosberg Hülkenbergs Triumph in Le Mans, der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel hat "ganz großen Respekt vor dem, was Nico da geschafft hat". Gut möglich, dass er sich demnächst hautnah von den Qualitäten des 27-Jährigen überzeugen kann - im direkten Teamduell.

(sid)
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