Großer Preis von Spanien Hamilton schlägt Rosberg, Verstappen düpiert Vettel

Barcelona · Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton hat sich mit der Pole Position beim Großen Preis von Spanien eindrucksvoll zurückgemeldet und könnte nun die Siegesserie seines Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg brechen.

Formel 1, Großer Preis von Spanien 2016: Bilder aus Barcelona
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Qualifying in Barcelona 2016: die Bilder

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Foto: afp, TOM GANDOLFINI

Für Ferrari und Sebastian Vettel hielt das Qualifying von Barcelona statt der erhofften Wiederauferstehung zum Start der Europa-Saison derweil den nächsten heftigen Rückschlag bereit.

Der Engländer Hamilton setzte sich mit fast drei Zehntelsekunden Vorsprung vor Rosberg durch, mit seinem ersten Sieg seit mehr als einem halben Jahr will er nun die Jagd auf den WM-Spitzenreiter einleiten. "Das kann morgen mein Tag werden. Ich muss mich beim Team bedanken, sie haben zuletzt sehr hart gearbeitet, um die hartnäckigen Probleme an meinem Auto endlich zu beheben", sagte der Brite: "Hoffentlich klappt endlich mal alles."

Rosberg kämpft am Sonntag (14 Uhr/Live-Ticker) damit von Startplatz zwei um seinen fünften Sieg im fünften Rennen des Jahres. Er würde damit den Rekord einstellen, seit 1950 war ein solcher Saisonstart nur Michael Schumacher (2004) und Nigel Mansell (1992) gelungen. "Ich wollte hier den ersten Platz, aber Lewis war schneller, so ist es einfach", sagte Rosberg, "aber morgen steht uns noch ein schwieriges Rennen bevor."

Vettel landete gleich hinter seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen (Finnland) nur auf dem völlig enttäuschenden sechsten Platz. "Wir kamen nicht so richtig in den Tritt. Unter den Bedingungen waren wir nicht gut genug. Aber morgen sollten wir besser da stehen", sagte Vettel bei RTL: "Wenn wir schneller sind als die anderen, kommt man auch nach vorne."

Schneller war das ganz starke Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo (Australien) und Max Verstappen (Niederlande). Der 18-Jährige war erst vor wenigen Tagen von Toro Rosso zu Red Bull Racing befördert worden und kam bestens im neuen Auto klar. Nico Hülkenberg (Emmerich) belegte im Force India den elften Rang, Pascal Wehrlein (Worndorf) stellte seinen unterlegen Manor auf den 21. Startplatz.

Im bisherigen Saisonverlauf hatte Rosberg auch vom großen Technik-Pech seines Rivalen Hamilton profitiert. Der Brite war zuletzt durch wiederkehrende Defekte am Energierückgewinnungssystem beeinträchtigt worden, Mercedes hofft, das Problem nun endlich behoben zu haben.

Auch das Wochenende in Barcelona fing zwar nicht sonderlich gut an für den Titelverteidiger. Am Freitag fand Hamilton nicht das optimale Setup, auch am Samstagmorgen war er zunächst langsamer unterwegs als Rosberg. Im Qualifying lieferte er im entscheidenden Moment aber eindrucksvoll ab.

Für Ferrari wächst der Druck indes schon vor dem fünften Saisonrennen immer mehr an. Die großen Hoffnungen des Herausforderers sind längst verpufft, es brodelt bei den Roten. Konzernboss Sergio Marchionne fordert beinahe wöchentlich "endlich den ersten Sieg" und wird in Barcelona auch an der Rennstrecke erwartet. Italienische Medien spekulieren bereits über eine baldige Ablösung des Teamchefs Maurizio Arrivabene, nicht nur Vettel bezeichnete diese Gerüchte allerdings als "Bullshit".

Barcelona sollte den Roten eigentlich deutlich besser liegen als die Strecken der vergangenen drei Rennen in Bahrain, China und Russland. Mehr als eine Sekunde Rückstand auf die Pole Position waren am Samstag aber indiskutabel. Im Klassement liegt der viermalige Champion Vettel mit 33 Punkten weit zurück, Rosberg führt mit der Maximalausbeute von 100 Zählern vor Titelverteidiger Hamilton (57)..

Formel 1, Großer Preis von Spanien in Barcelona, 5. von 21 Läufen zur Weltmeisterschaft, Qualifying (eine Runde = 4,655 km):

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:22,000 Minuten

2. Nico Rosberg (Wiesbaden) Mercedes 1:22,280

3. Daniel Ricciardo (Australien) Red-Bull-Renault 1:22,680

4. Max Verstappen (Niederlande) Red-Bull-Renault 1:23,087

5. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:23,113

6. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:23,334

7. Valtteri Bottas (Finnland) Williams-Mercedes 1:23,522

8. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro-Rosso-Ferrari 1:23,643

9. Sergio Pérez (Mexiko) Force-India-Mercedes 1:23,782

10. Fernando Alonso (Spanien) McLaren-Honda 1:23,981

11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Force-India-Mercedes 1:24,203

12. Jenson Button (Großbritannien) McLaren-Honda 1:24,348

13. Daniil Kwjat (Russland) Toro-Rosso-Ferrari 1:24,445

14. Romain Grosjean (Frankreich) Haas-Ferrari 1:24,480

15. Kevin Magnussen (Dänemark) Renault 1:24,625

16. Esteban Gutierrez (Mexiko) Haas-Ferrari 1:24,778

17. Jolyon Palmer (Großbritannien) Renault 1:24,903

18. Felipe Massa (Brasilien) Williams-Mercedes 1:24,941

19. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber-Ferrari 1:25,202

20. Felipe Nasr (Brasilien) Sauber-Ferrari 1:25,579

21. Pascal Wehrlein (Worndorf) Manor-Mercedes 1:25,745

22. Rio Haryanto (Indonesien) Manor-Mercedes 1:25,939

(spol/sid)
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