Großer Preis von Großbritannien Bottas setzt die Bestzeit, Vettel Vierter im Training

Silverstone · Valtteri Bottas macht den WM-Favoriten Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in der Formel 1 weiter das Leben schwer. Fünf Tage nach seinem Sieg in Österreich beherrschte der Mercedes-Pilot auch das Training in Silverstone und setzte in 1:28,496 Minuten die Bestzeit.

Großer Preis von Großbritannien 2017: das Training
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Dabei verdrängte der Finne Stallrivale Lewis Hamilton mit 0,047 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz, der WM-Führende Vettel landete im Ferrari mit 0,460 Sekunden Rückstand auf Rang vier. Zwar zeigte Vettel in der Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky) sicher noch nicht das ganze Potenzial seines Autos.

"Ich bin nicht zufrieden. Das war ein durchwachsener Tag und wir müssen uns noch ein bisschen steigern", sagte Vettel. Die Scuderia habe "verschiedene Dinge probiert" und kam erst am Nachmittag besser zurecht. In Vettels Auto kam dabei ein neuer Motor zum Einsatz. "Am Freitag fährt man noch nicht mit der Maximalleistung. Er hat funktioniert und wir hatten damit keine Probleme."

Am Freitagvormittag leistete er sich unter anderem einen Verbremser und kam von der Strecke ab. Dabei ruinierte sich der 30-Jährige aus Heppenheim einen Reifensatz, das Auto blieb jedoch unbeschädigt und er konnte die Trainingsfahrten normal fortsetzen.

Die Silberpfeile dominierten dank der starken Motoren in den vergangenen Jahren in Silverstone des Geschehen - auch am Freitag setzten sie sich deutlich von der Konkurrenz ab. Hamilton feierte auf dem Kurs nordwestlich von London zuletzt drei seiner vier Siege in Serie. Für ihn ist es zudem ein echtes Heimrennen, denn der Vizeweltmeister wuchs im nur 80 km entfernten Stevenage auf.

Überraschenderweise war Bottas aber in beiden Trainings schneller als sein Teamkollege und unterstrich seine starke Verfassung, die ihm in seiner ersten Saison bei den Silberpfeilen schon zwei Siege einbrachte. Bottas holte in Spielberg in der Vorwoche außerdem die Pole Position.

Auch im Qualifying am Samstag könnte der 27-Jährige wieder ein Wörtchen um die erste Startposition mitreden. "Ich habe ein gutes Momentum, aber es ist immer noch mein erstes Jahr mit dem Team", sagte der Skandinavier, der vor der Saison von Williams kam: "Ich versuche, den Lauf an diesem Wochenende fortzusetzen."

Favorit ist hier allerdings Hamilton, der mit vier Poles Rekordhalter in dieser Kategorie ist. Zuletzt allerdings verpasste er als jeweils Vierter zweimal in Serie das Podium und verordnete sich deswegen selbst einen zweitägigen Kurzurlaub. Während alle anderen 19 Fahrer an einem Show-Event in London teilnahmen, fehlte ausgerechnet der Lokalmatador und erntete dafür viel Kritik. "Ich habe versucht, mich so gut wie möglich auf das Wochenende vorzubereiten, und habe entspannt. Das werden sehr intensive Tage", sagte Hamilton.

Vor dem zehnten von 20 Saisonläufen fokussiert sich erneut alles auf das Duell zwischen dem viermaligen Weltmeister Vettel und dem dreimaligen Champion Hamilton. "Die Strecke sollte uns entgegenkommen, gerade die Kurven", sagte Vettel: "Das ist eines der besten Rennen, das wir haben."

Der Hesse (171 Punkte) führt in der WM-Wertung mit 20 Zählern vor Hamilton (151) und. Doch Vettel interessiert sich zumindest momentan noch nicht für den Punktestand. "Man sollte sich nicht so viele Gedanken machen. Ich konzentriere mich nur auf Siege, das ist das Ziel", sagte der 45-malige Grand-Prix-Sieger, der am Freitag für eine Premiere verantwortlich zeichnete.

Vettel testete als erster Formel-1-Fahrer den neuen Cockpitschutz Shield getestet. Im ersten Training ging der 30-Jährige von Beginn an mit der Neuentwicklung an seinem Ferrari auf die Strecke. Das System aus transparentem Polycarbonat (Kunststoff) soll zum einen Schutz vor herumfliegenden Gegenständen bieten, zum anderen aber die Sicht der Fahrer nicht beeinträchtigen. Umfangreichere Tests folgen im September im italienischen Monza.

(sid)
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