Großer Preis von Abu Dhabi Vettel singt bei 250 km/h - aber Rosberg gibt den Ton an

Im Freitagstraining für das Formel-1-Saisonfinale in Abu Dhabi setzte Mercedes die Pace. Die Bestzeit ging an Nico Rosberg, Lewis Hamilton kam nicht ran, und Sebastian Vettel bewies, dass er nicht nur fahrerische Qualitäten hat.

Großer Preis von Abu Dhabi: freies Training
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Sebastian Vettel schmetterte in schönstem Italienisch bei 250 km/h seinem Renningenieur Riccardo Adami ein Geburtstagsständchen, doch den Ton gab Nico Rosberg an: Im Freitagstraining für das Formel-1-Saisonfinale am Sonntag in Abu Dhabi (14.00 Uhr/Live-Ticker) legte der Mercedes-Pilot in 1:41,983 Minuten die Tagesbestzeit vor. Lewis Hamilton hatte wie so oft in den letzten Wochen der Saison das Nachsehen, der Weltmeister kam in 1:42,121 nicht an seinen Teamkollegen Rosberg heran.

Nach den Eindrücken vom Freitagstraining sitzt Ferrari-Star Sebastian Vettel den beiden Silberpfeilen dicht im Nacken. Zwar fuhr er in 1:42,717 nur die fünftbeste Zeit des Tages, ließ jedoch hier und da erkennen, dass es durchaus schneller gegangen wäre. Immerhin hatte Vettel Zeit, mit einem fröhlich dargebotenen "Tanti Auguri" zur Melodie des Klassikers "Happy birthday to you" seinen Renningenieur Adami hochleben zu lassen. "Wir waren schon in Brasilien dicht dran, aber man darf jetzt nach zwei Wochen auch keine Wunderdinge erwarten", sagte Vettel, der dennoch hofft, "dass wir heute Nacht nochmal einen Schritt nach vorne machen können".

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Foto: ap, IAS

Vettel hat als Fünfter derzeit noch den Mexikaner Sergio Perez im Force-India-Mercedes (1:42,610) und seinen früheren Teamkollegen Daniel Ricciardo (Australien) im Red-Bull-Renault (1:42,647) vor sich. Nico Hülkenberg (Emmerich/1:42,928) stellte seinen Force-India-Mercedes zunächst auf Platz acht. In Abu Dhabi sickerte durch, dass Red Bull nach monatelangen Kontroversen auch im kommenden Jahr mit Renault-Motoren unterwegs sein wird. Eine offizielle Bestätigung dafür steht noch aus.

Experimente mit der Sitzposition der Fahrer

Mercedes experimentierte am Freitag unter anderem mit der Sitzposition der Fahrer, die das aerodynamische Verhalten des Autos beeinflussen kann, sowie mit den Einstellungen der Vorderradaufhängung und des Hightech-Lenkrads. Zufrieden waren die beiden Fahrer nicht. "Das Auto ist nicht besonders gut", teilte Hamilton vormittags per Boxenfunk mit, Rosberg musste wegen des nachlassenden Reifendrucks vorzeitig an die Box.

"Wir haben Teile ausprobiert, die zum Teil schon für das nächste Jahr von Bedeutung sind", sagte der dreimalige Weltmeister Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams, am Sky-Mikrofon. Die Tatsache, dass Ferrari dicht hinter Mercedes lag, gebe ihm "in keinster Weise zu denken". Man müsse erstmal in Ruhe abwarten, "was am Samstag im Qualifying passiert, dann sind wir alle schlauer".

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Foto: afp, di

Dass Lewis Hamilton es seit dem Gewinn des WM-Titels Ende Oktober in Austin offenbar nicht mehr so richtig mit Rosberg aufnehmen kann, sieht Lauda ebenfalls gelassen: "Nico macht halt jetzt mit Lewis das, was Lewis vorher mit ihm gemacht hat. Sie haben beide identische Autos, aber Nico ist atemberaubend schnell unterwegs."

Mercedes und seine beiden Fahrer haben in Abu Dhabi diverse Meilensteine zum Greifen nah. Sollte Hamilton am Samstag im Qualifying die Pole Position erobern, wäre es die 50. seiner Karriere - besser waren nur Rekordweltmeister Michael Schumacher und der legendäre Brasilianer Ayrton Senna. Für Rosberg wäre es die sechste Pole Position nacheinander, und Mercedes peilt den zwölften Doppelsieg in einer Saison an. Bisher halten die Silberpfeile mit elf in einem Jahr gemeinsam mit McLaren den Rekord. Falls Rosberg am Sonntag das Rennen gewinnt, wäre nach seinen Siegen in Mexiko und Brasilien sein erster Hattrick überhaupt perfekt.

(sid)
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