Formel-1-Testfahrten in Barcelona Sorge um Lewis Hamilton, Wehrlein ersetzt Weltmeister

Barcelona · Viel Zeit bleibt den Formel-1-Teams nicht mehr. Bei den Tests auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona dürften sich die Kräfteverhältnisse für die nahende Saison weiter abzeichnen. Die Frage ist allerdings: Wie viel halten Mercedes & Co noch in petto?

Formel 1: Lewis Hamilton: Weltmeister, Rekordjäger, Jetsetter
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Das ist Lewis Hamilton

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Foto: dpa/Mark Thompson

Bis Sonntag und noch einmal vom 26. Februar bis 1. März - dann ist die Testvorbereitung auf die neue Formel-1-Saison vorbei. Am 15. März wird es ernst, wenn im Albert Park von Melbourne die Roten Ampeln ausgehen.

Umso intensiver wollen Weltmeister Mercedes mit Champion Lewis Hamilton und Vizeweltmeister Nico Rosberg sowie deren Verfolger und Herausforderer um Ferrari-Zugang Sebastian Vettel die Tage auf dem Circuit de Cataluyna bei Barcelona nutzen.

Allerdings wurde ausgerechnet Champion Hamilton zum Auftakt gestoppt. Er hat den ersten Testtag in Barcelona vorzeitig beenden müssen. Der gesundheitlich angeschlagene Brite stieg bereits am Vormittag aus dem Cockpit seines Silberpfeils. Bis dahin hatte Hamilton lediglich elf Runden im Mercedes gedreht. Das offizielle Statement von Mercedes lautete, dass sich Hamilton "unwohl" gefühlt habe.

Das Weltmeisterteam reagierte umgehend und beorderte Testfahrer Pascal Wehrlein (20/Worndorf) zurück, der eigentlich für Force India auf dem Circuit de Barcelona unterwegs war. Der Mercedes F1 W06 Hybrid wurde für die Nachmittagssession entsprechend umgebaut.

Laut Einsatzplan soll Hamilton am Samstag wieder am Steuer sitzen, Freitag und Sonntag greift Vizeweltmeister Nico Rosberg (29/Wiesbaden) ins Geschehen ein.

MERCEDES: Geben die Silberpfeile richtig Gas? Die Konkurrenz ist gespannt, ob das Weltmeister-Team beim vorletzten Test seinen wahren Speed zeigt. Als erstes durfte Hamilton ran, Freitag und Sonntag fährt Rosberg. Dazwischen noch einmal sein britischer Rivale. Nach der weltmeisterlichen Kilometer-Leistung in Jerez ohne echte Probleme dürften die Silberpfeile wohl den nächsten Gang einlegen. Allerdings ging gleich zum Auftakt Zeit verloren, als der Wagen für Ersatzpilot Wehrlein umgebaut werden musste.

FERRARI: Den vielversprechenden Trend von Jerez wollen Zugang Vettel und Kimi Räikkönen auch auf dem Kurs bei Barcelona fortsetzen. Gelingen aber wieder Bestzeiten am Fließband? Nachdem Vettel die Jungfernfahrt mit dem SF-15T machen durfte, übernimmt er nun am Samstag den Wagen und fährt ihn auch am Sonntag. Neben erneut vielen Kilometern steht auch für Ferrari wie für alle anderen die weitere Abstimmung des Wagens auf dem Programm - zumal die Strecke bei Barcelona als Gradmesser gilt.

WILLIAMS: Valtteri Bottas und Felipe Massa wollen sich auf die Attacke auf Mercedes weiter vorbereiten - und das mit Mercedes-Antrieb. Vor allem der Finne Bottas gilt als einer der Herausforderer der beiden Silberpfeile. Am Auftakttag heißt es aber: Ladies first. Ersatzfahrerin Susie Wolff darf zunächst testen.

SAUBER: Nach einer Saison des Leidens - zum ersten Mal in seiner Formel-1-Historie ohne Punkt - konnte sich der erste Testauftritt des Schweizer Privatteams sehen lassen. Debütant Felipe Nasr hatte in Jerez immerhin die drittbeste Zeit hingelegt. Das Fazit, auf dem sich für die nächste Testrunde aufbauen lässt: Der Ferrari-Motor muckte selten und erwies sich auch im Sauber zunächst als stark.

FORCE INDIA: Endlich darf auch Nico Hülkenberg ran, allerdings nur einen Tag. Dafür soll gibt Mercedes-Ersatzfahrer Wehrlein Gas geben. Wenn auch zunächst nur kurz: Durch das krankheitsbedingte Aus von Hamilton wechselte der 20-Jährige am Donnerstag in den neuen Mercedes. Ohnehin tritt Force India nur mit dem Vorjahresmodell an, Große Erkenntnisse für die Stammpiloten Hülkenberg und Sergio Perez werden die Testfahrten nicht bringen.

RED BULL: Der Anfang war mäßig. Lediglich 165 Runden konnten Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo bei den Tests in Jerez fahren. Es kann auf dem Circuit de Catalunya fast nur besser werden. Sprich: Weniger als vier Wochen vor Ricciardos Heimrennen in Australien zählt jeder Kilometer.

TORO ROSSO: Der Wagen mit dem Renault-Antrieb funktionierte besser als der vom großen Bruder Red Bull. Und auch die beiden Formel-1-Frischlinge Carlos Sainz Junior und Max Verstappen schlugen sich bereits prächtig. Genau daran will das Team bei den zweiten Testfahrten anknüpfen.

MCLAREN-HONDA: Zu Wochenbeginn drehten Fernando Alonso und Jenson Button mit dem neuen Wagen ein paar Runden für Filmaufnahmen auf dem Circuit de Catalunya. In den vier Testtagen geht es wieder darum, die Schwächen und Probleme des komplett neuen Antriebs von Rückkehrer Honda herauszufinden. An Topzeiten wird kaum zu denken sein.

LOTUS: Endlich volle vier Tage auf der Strecke. Diese Zeit wird das Team nutzen wollen. In Jerez war der Wagen nicht rechtzeitig vor Ort. Nun aber können Romain Grosjean und Pastor Maldonado die Arbeit an und mit dem E23 intensivieren. Ein Vorteil dabei: Der Wagen wird in dieser Saison auch von Mercedes-Power angetrieben.

(dpa)
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