Formel 1 in Österreich Bottas schnappt Vettel die Pole Position weg

Spielberg · Valtteri Bottas hat den Formel-1-Hauptdarstellern Sebastian Vettel und Lewis Hamilton die Show gestohlen und ist beim Großen Preis von Österreich auf die Pole Position gerast.

Formel 1: Großer Preis von Österreich: das Qualifying
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Großer Preis von Österreich: das Qualifying

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Der Mercedes-Pilot aus Finnland verdrängte WM-Spitzenreiter Vettel im Ferrari auf den zweiten Platz. Favorit Lewis Hamilton wurde im Qualifying zwar Dritter, geht am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) nach einer Strafe wegen eines Getriebewechsels aber nur von Rang acht ins Rennen.

"Meine beste Runde war halt nicht schnell genug. Ich bin trotzdem zufrieden, das Auto ist top. Ich freue mich auf das Rennen", sagte Vettel: "Es können viele Sachen passieren, wir müssen vor allem auf uns schauen. Valtteri war das ganze Wochenende sehr schnell."

Während sich alles auf das heiße WM-Duell zwischen Vettel und Hamilton konzentrierte, sicherte sich der 27-jährige Bottas die zweite Pole seiner Karriere nach Bahrain 2017. "Es wird ein interessanter Kampf, aber mein Ziel ist klar: Ich will gewinnen. Ich kann das Rennen kaum abwarten", sagte Bottas.

Hamilton hatte von vornherein keine Chance auf die erste Startposition, da der 32-Jährige nach einem verbotenen Getriebewechsel im Rennen fünf Plätze strafversetzt wird. Damit geht der dreimalige Champion mit einem deutlichen Handicap auf die Strecke und muss die Kontrahenten aus dem Feld heraus jagen. "Ich werde alles geben, um die Jungs da vorne einzuholen. Im Rennen kann ja immer alles passieren", sagte Hamilton, der sich auf seiner letzten Runde auch noch einen Fahrfehler leistete.

Vettel in Österreich noch nie auf dem Podest

Vor dem neunten Saisonlauf führt Vettel im Kampf um den WM-Titel mit 14 Punkten vor Hamilton. Der 32-Jährige gewann das Rennen in der Steiermark im Vorjahr, Vettel hingegen schaffte es auf dem Red-Bull-Ring in seiner Laufbahn bislang noch nie auf das Podest. Ein vierter Rang ist sein bislang bestes Resultat.

Auf dem 4,318 km langen Kurs mit vielen Geraden und einigen Höhenmetern ist vor allem viel Motorleistung gefragt. Deswegen waren die Silberpfeile in den vergangenen drei Jahren ohne Konkurrenz, nun schickt sich Ferrari jedoch an, die Dominanz zu beenden. Die Italiener bewiesen bislang, dass sie an diesem Wochenende erneut auf Augenhöhe mit dem Weltmeister-Rennstall sind.

"Mercedes hat hier die Favoritenrolle. Es geht viel geradeaus, der Berg hilft uns nicht", sagte Vettel trotzdem. Allerdings hatte gerade Hamilton im Vorfeld des Qualifyings größere technische Problemen. Sein Bremssystem versagte im dritten freien Training und erschwerte die Vorbereitung, der Wechsel des Getriebes erleichtert dem 56-maligen Grand-Prix-Sieger die Jagd auf Vettel zudem nicht gerade.

Auf der persönlichen Ebene soll zwischen den beiden Dauerrivalen hingegen wieder alles weitgehend in Ordnung sein. Nachdem Vettel Hamilton zuletzt in Baku mit voller Absicht ins Auto gefahren war, entschuldigte sich der Ferrari-Fahrer nach einer Anhörung durch den Automobil-Weltverband FIA öffentlich. Nur so konnte er einer härteren Strafe entgehen. Hamilton akzeptierte und versicherte: "Ich spüre überhaupt keine Spannung zwischen uns, auch wenn andere das vielleicht tun."

Hinter Bottas und Vettel geht Kimi Räikkönen (Finnland) im zweiten Ferrari von Startplatz drei ins Rennen. Der Ex-Weltmeister teilt sich die zweite Startreihe in der Steiermark mit Baku-Sieger Daniel Ricciardo (Australien) im Red Bull. Nico Hülkenberg (Emmerich) schaffte es im Renault auf Platz elf, Pascal Wehrlein (Worndorf) landete in seinem Sauber auf dem letzten Platz.

Großer Preis von Österreich in Spielberg, 9. von 20 Läufen zur Formel-1-WM 2017, Qualifying:

1. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes 1:04,251 Minuten
2. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari 1:04,293
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes 1:04,424
4. Kimi Räikkönen (Finnland) Ferrari 1:04,779
5. Daniel Ricciardo (Australien) Red Bull 1:04,896
6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:04,983
7. Romain Grosjean (Frankreich) Haas 1:05,480
8. Sergio Perez (Mexiko) Force India 1:05,605
9. Esteban Ocon (Frankreich) Force India 1:05,674
10. Carlos Sainz jr. (Spanien) Toro Rosso 1:05,726
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault 1:05,597
12. Fernando Alonso (Spanien) McLaren 1:05,602
13. Stoffel Vandoorne (Belgien) McLaren 1:05,741
14. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso 1:05,884
15. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas
16. Jolyon Palmer (Großbritannien) Renault 1:06,345
17. Felipe Massa (Brasilien) Williams 1:06,534
18. Lance Stroll (Kanada) Williams 1:06,608
19. Marcus Ericsson (Schweden) Sauber 1:06,857
20. Pascal Wehrlein (Worndorf) Sauber 1:07,011

(ems/sid)
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