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Formel 1 vor dem Saisonende Sebastian Vettel ist Gewinner und Verlierer

Düssedlorf · In dieser Formel-1-Saison sind Sebastian Vettel und das Red-Bull-Team wie seit 2010 das Maß. Allerdings trübte der Weltmeister das Bild des tadellosen Sportsmannes, als er in Malaysia die Teamorder missachtete. Größter Verlierer ist Ferrari.

Sebastian Vettel spaziert über die Strecke
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Vor zwölf Monaten stand für Sebastian Vettel beim Saisonfinale in Sao Paulo noch viel auf dem Spiel. Als ihm Bruno Senna kurz nach dem Start ins Heck fuhr, schien der dritte WM-Titel in weiter Ferne. Am Ende aber feierte der Heppenheimer. Wenn am Sonntag (17 Uhr MEZ, Live-Ticker) der 19. WM-Lauf gestartet wird, sind Vettel und sein Red-Bull-Rennstall längst die großen Gewinner der Saison.

Erinnerungen an 2011 werden wach, als die Konkurrenten ebenfalls chancenlos waren. Erster: 11 Mal, Zweiter: 5; Dritter: 1, Vierter: 1, ausgeschieden: 1 — so lautete Vettels Bilanz. 392 Punkte hatte er am Ende, der WM-Zweite Jenson Button nur 270. Diesmal ist der Vorsprung noch frustrierender für die Rivalen. Erster: 12, Zweiter: 1; Dritter: 2; Vierter: 2, ausgeschieden 1 — Ergebnisse, die sich zu 372 WM-Punkten addieren. "Verfolger" Fernando Alonso (Spanien) steht derzeit bei 227.

Ein Fahrer, der konstant nahezu fehlerfrei am Limit unterwegs ist, dazu das von Adrian Newey erneut perfekt geplante Auto und ein Team, das in der Box sowie am Kommandostand erstklassig arbeitet — das zusammen sorgte für einen nach der Sommerpause wenig spannende Kampf um den WM-Titel. Vettel ist aber zugleich auch ein Verlierer. Beim zweiten Rennen in Malaysia ignorierte er die Anweisung von Teamchef Chris Horner, seinen Teamkollegen Mark Webber nicht zu überholen. Vettel entschuldigte sich mit einigen Tagen Verzögerung. Acht Monate später haben die Erfolge die Erinnerung an das Fehlverhalten verblassen lassen.

Großer Preis von Brasilien 2013
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Großer Preis von Brasilien 2013

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Grosjean überrascht positiv

Ein Gewinner ist Romain Grosjean. 2012 war der Franzose überwiegend als Bruchpilot aufgefallen, hatte er die Rennen vieler Kollegen mit seiner Fahrweise beendet und für Schrott gesorgt. Doch Grosjean hat viel gelernt und in dieser Saison vor allem in den letzten fünf Rennen im Lotus gezeigt, dass er Klasse besitzt.

Auch bei Mercedes ist man zufrieden. Nach drei überwiegend enttäuschenden Lehrjahren belegt man derzeit den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung. "Wir haben bis auf Red Bull alle überholt", sagt Nico Rosberg, der in Monte Carlo und Silverstone gewann, nicht ohne Stolz. "Man muss sehen, wo wir herkommen", ergänzt der 28-Jährige. Mit Michael Schumacher als Teamkollegen hatte es zuletzt zu Rang fünf gereicht, mit dessen Nachfolger Lewis Hamilton ging es aufwärts, auch weil das Auto nun höheren Ansprüchen genügt.

Sportlich lief es in der zweiten Saisonhälfte auch für Nico Hülkenberg recht gut. "Er ist einer der besten Männer im Feld, und das nicht erst seit den letzten Wochen", lobte Alonso den Emmericher, der noch ohne ein Cockpit für 2014 ist. Lotus, Sauber und sein bisheriger Arbeitgeber Sauber sind im Gespräch.

Verlierer en masse

Verlierer gibt es genug. Zu ihnen zählt die Formel 1, die es noch immer nicht geschafft hat, die Kosten zu senken. Die Topteams wollen auf den vermeintlichen Vorteil, den ihnen ihre finanziellen Mittel verschaffen, nicht verzichten. Geldsorgen drücken angeblich acht der elf Teams. Deshalb sitzen oft nicht die besten Fahrer im Auto, sondern jene, die Sponsoren mitbringen.

Enttäuschungen sind McLaren, das wohl erstmals seit 1980 ohne einen Podestplatz bleiben wird, und Williams, das nach 76 (2012) bislang erst fünf Punkte holen konnte. Der größte Verlierer aber ist Ferrari. "Alonso verdient eine eins im Zeugnis, doch Ferrari ist es nicht gelungen, das Auto zu entwickeln", kritisierte Firmen-Chef Luca di Montezemolo. Knackpunkt sei die Veränderung der Reifenmischung gewesen, die zur Hälfte der Saison nach den Reifenplatzern in Silverstone wirksam wurde.

Nun hoffen die "Roten" auf das Jahr 2014, das gravierende technische Veränderungen bringt. Montezemolo: "Ich mag keine Meisterschaft, in der die Aerodynamik satte 90 Prozent der Leistung ausmacht. Wir bauen keine Flugzeuge oder Satelliten, sondern Autos." Der Ferrari-Boss mag Titel, doch in der WM sind Vettel und Red Bull seit vier Jahren immer einen Schritt voraus.

(RP)
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