Kommentar zur Formel 1 Freie Fahrt für die Silberpfeile
Hockenheim · Zehn der 19 WM-Rennen sind Geschichte. Mercedes wird, das ist keine kühne Prognose mehr, die WM-Titel holen. Endlich, wird man in Stuttgart sagen, wo die Kritik an den Millionen-Investitionen in die Formel nicht nur Befürworter hatte. Doch die Jahre des Spotts und des Hinterherfahrens sind vorbei.
Die Schwaben haben ihr Personal verstärkt, nicht unbedingt zahlenmäßig, wohl aber was die Qualität der Angestellten betrifft. Das Geld erweist sich in diesem Jahr als sehr gute Anlage. Ob Mercedes nun am Beginn einer so erfolgreichen Ära wie Red Bull steht, dass die zurückliegenden vier Jahre dominierte, wird sich noch zeigen.
Profiteure sind auch die Kunden des Autobauers. Die Mercedes-Power nutzt derzeit vor allem das Williams-Team, das zur Stelle ist, wenn andere schwächeln. In der Konstrukteurs-Wertung haben die Briten das Ferrari-Team schon überholt.
Ferrari, vor allem aber Renault, haben beim Bau der neuen Antriebsstränge noch Nachholbedarf. Sie werden den derzeit noch großen Abstand verkürzen. Fraglich ist nur, wie lange sie dafür brauchen. In dieser Saison sind die Entscheidungen schon gefallen. Bei den Konstrukteuren haben die Silberpfeile fast doppelt so viele Punkte geholt wie "Verfolger" Red Bull. Im Kampf um den in der Öffentlichkeit stärker beachteten Fahrer-Titel lautet die Frage nur noch, ob sich Nico Rosberg oder Lewis Hamilton durchsetzt.
Die Silberpfeile haben freie Fahrt. Den Unterschied machen in diesem Jahr die Fahrer aus, denn das ihnen zur Verfügung gestellte Material ist identisch. Wenn die Autos durchhalten, bestimmen die Männer im Cockpit mit ihrer Leistung, wer auf dem Podest ganz oben steht. Dieses Duell wird noch lange spannend bleiben.