Formel 1 2016 Hockenheim-Chef garantiert Grand-Prix "zu 1000 Prozent"

Barcelona · Die deutschen Formel-1-Fans sollen zumindest 2016 nicht wieder in die Röhre gucken. Der Hockenheimring garantiert die Austragung des Traditionsrennens.

 2016 soll die Formel 1 wieder auf dem Hockenheimring gastieren.

2016 soll die Formel 1 wieder auf dem Hockenheimring gastieren.

Foto: dpa

Zweifel lässt Georg Seiler erst gar nicht aufkommen: Die Formel 1 fährt 2016 wieder in Deutschland. "Das ist zu 100, sogar zu 1000 Prozent sicher", sagte der Geschäftsführer des Hockenheimrings dem Sport-Informations-Dienst (SID) vor dem Großen Preises von Spanien in Barcelona. Noch einmal wie in diesem Jahr sollen die deutschen Fans von Sebastian Vettel und Co. nicht in die Röhre gucken.

"Wir haben nächstes Jahr einen Vertrag, und wir haben unsere Verträge immer eingehalten", sagte Seiler. Die monatelangen Diskussionen um die letztlich gekippte Austragung des diesjährigen Rennens, das ursprünglich auf dem Nürburgring ausgetragen werden sollte, haben auch bei Seiler Spuren hinterlassen.

Entsprechend schlecht ist er auf die Konkurrenz zu sprechen. "Wir haben keine staatlichen Hilfen in Anspruch genommen und müssen weiter unsere Verbindlichkeiten abbezahlen. Die haben 400 Millionen Euro versenkt, sind aber schuldenfrei und schaffen es trotzdem nicht, ein Rennen auszurichten", sagte Seiler.

In diesem Jahr findet erstmals seit 1960 kein Formel-1-Rennen in Deutschland statt, nachdem der Nürburgring sich nicht mit Promoter Bernie Ecclestone hatte einigen können. Der Hockenheimring hatte eine Übernahme des Rennens in Betracht gezogen, wollte aber nicht allein das finanzielle Risiko tragen.

Für 2016 war Hockenheim turnusmäßig sowieso wieder an der Reihe, doch Ecclestone selbst hatte beim Rennen in Malaysia Zweifel gestreut und erklärt, dass die Austragung keineswegs sicher sei ("Ich kann das Rennen nicht bestätigen"). "Ich habe ein gutes Verhältnis zu Bernie Ecclestone", sagte Seiler, es gäbe keine Anzeichen, dass der Deutschland-Grand-Prix gefährdet sei.

Doch die Traditionsstrecken geraten immer mehr unter Druck, derzeit wackelt Monza in Italien. "Monza ist wichtig für die Formel 1, aber auch Deutschland ist wichtig für die Formel 1 und findet dieses Jahr statt. Wer weiß, was passiert", sagte der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso. Zumindest sein Heimspiel in Katalonien ist dank eines neuen Vertrages bis 2019 gesichert.

In Hockenheim hoffen sie nach den schwachen Zuschauerzahlen 2014, als gerade einmal 52.000 Zuschauer am Rennsonntag an der Strecke waren, durch die frühzeitige Planung einen Aufschwung. "Die Formel 1 muss gut sein, dann kommen auch die Zuschauer", sagte Seiler: "Keiner kommt wegen des Rahmenprogramms." Vergleiche mit dem österreichischen Spielberg, das im vergangenen Jahr mit einer riesigen Zuschauerresonanz die Rückkehr in den Kalender feierte, lehnt Seiler ab. "Wir wissen ja, wer da das Geld reinpumpt", sagte er mit Hinweis auf Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz.

Der Vorverkauf für das Deutschland-Rennen im Juli 2016 soll schon in drei Wochen starten. Wie im vergangenen Jahr wird es wieder Tribünentickets ab 99 Euro geben. Mehr als nur eine gute Nachricht für die Fans.

(sid)
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