Mercedes lässt die Konkurrenz verzweifeln Kaum Hoffnung bei Sebastian Vettel für die kommenden Rennen

Hamburg · Mercedes dominiert die Formel 1 nach Belieben. Bei Sebastian Vettel und Co. besteht kaum Hoffnung, die Silberpfeile bald schlagen zu können.

Nach drei von 19 Rennen hat Sebastian Vettel bereits 38 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Nico Rosberg (61 Punkte).

Nach drei von 19 Rennen hat Sebastian Vettel bereits 38 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Nico Rosberg (61 Punkte).

Foto: ap

Bei Ferrari schrillen schon die Alarmglocken, Sebastian Vettel wird die superschnellen Mercedes wohl bis auf unbestimmte Zeit nur von hinten sehen und Nico Rosberg erwartet weitere "knallharte" Siegduelle mit seinem Teamkollegen Lewis Hamilton: Die dominierenden Silberpfeile haben den Rest des Formel-1-Feldes schon nach drei von 19 Saisonrennen an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Vierfach-Champion Vettel, der Dominator der vergangenen Jahre, braucht sich jedenfalls keine großen Hoffnungen machen, in naher Zukunft wieder einmal ein Rennen gewinnen zu können. "Wir schätzen den PS-Vorsprung von Mercedes bei etwa 80 PS. Die Fahrbarkeit ist zudem noch viel besser als bei Ferrari und Renault. Das hat sich Mercedes durch Cleverness und wesentlich längere Vorbereitung erarbeitet", sagte Helmut Marko, Vettel-Mentor und Red Bulls mächtiger Motorsportberater, in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar 7" auf Servus-TV: "Da werden wir sehr zu kämpfen haben, dass wir nur annähernd in die Nähe von Mercedes kommen."

Hamilton und Rosberg drehen einsam ihre Runden

Vettel war zuletzt in Bahrain nicht über Platz sechs hinausgekommen. An der Spitze drehten Hamilton und Rosberg einsam ihre Runden - wie der Heppenheimer in der Vorsaison. Nach drei von 19 Rennen hat Vettel bereits 38 Punkte Rückstand auf den WM-Führenden Rosberg (61 Punkte). "Wir haben den besten Job gemacht und sind im Moment absolut dominant. Das ist eine sehr schöne Phase", sagte Rosberg mit einem Grinsen im Gesicht im Morgenmagazin von ARD und ZDF.

Der Wiesbadener, Sieger des Saisonauftaktes in Australien, schickte zudem eine Kampfansage an Vettel, Fernando Alonso und Co. und erwartet weitere packende Zweikämpfe mit Hamilton. "Wir fahren absolut Vollgas gegeneinander, fighten, was das Zeug hält", sagte Rosberg: "Mit ein bisschen Respekt natürlich, damit nichts passiert. Immerhin sind wir ja ein Team. Es geht aber knallhart zur Sache. Dafür sind wir doch hier, um eben eine tolle Show und coole Duelle zu bieten. So wollen wir weitermachen."

Eine Vorahnung, die Ferrari und dem bisherigen Branchenprimus Red Bull gar nicht gefallen dürfte. "Mercedes einzuholen ist ein Prozess, das geht nicht mit einem Geniestreich", sagte Marko, der seinem Vorzeigefahrer Vettel wenig Hoffnung auf eine schnelle Besserung macht: "Wir hoffen, in Europa mindestens in Reichweite von Mercedes zu sein."

Alarm bei Ferrari

Noch schlimmer als bei Red Bull ist die derzeitige Form von Ferrari. Die Tifosi befürchten nach den demütigenden Pleiten zum Saisonauftakt bereits den Abgang von Fernando Alonso. Teamchef Stefano Domenicali setzt seine Techniker derweil unter Erfolgsdruck. "Die Leistungen bleiben hinter unseren Erwartungen zurück", sagte Domenicali, der fürchtet, dass es für die Scuderia wohl wieder nicht zum WM-Titel reichen wird.

Um den Rückstand zu Mercedes etwas zu verkleinern, ordnete Domenicali in Maranello Sonderschichten an. Mit einer verbesserten Aerodynamik und mehr Geschwindigkeit soll die Wende eingeleitet werden. "Bei Domenicali macht sich die Angst breit, dass sich die Lage nicht mehr ändert", kommentierte die Gazzetta dello Sport am Dienstag und spekulierte über einen Abschied Alonsos zum Saisonende: "Wie könnte man in diesem Fall Fernando Alonso daran hindern, sich bei anderen Rennställen umzusehen? Schließlich sind schon acht Jahre seit Fernandos letztem WM-Titel vergangen." Der Spanier wird schon seit Wochen mit seinem Ex-Rennstall McLaren in Verbindung gebracht.

(sid)
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