Rosberg vs. Hamilton "Krieg der Sterne": Mercedes schweigt zum Duell der Silberpfeile

Montreal · Vor dem Großen Preis von Kanada will Mercedes den "Krieg der Sterne" zu den Akten legen - doch auf der Strecke führt wohl kein Weg am nächsten heftigen Duell vorbei.

 Lewis Hamilton und Nico Rosberg wollen das Privatduell abseits der Strecke zu den Akten legen.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg wollen das Privatduell abseits der Strecke zu den Akten legen.

Foto: dpa, ss sam

Die Fragen drehen sich nur um ein Thema, doch Nico Rosberg blockt ab. Der WM-Spitzenreiter möchte nicht mehr viele Worte verlieren über das heftige Mercedes-Duell mit Lewis Hamilton, nur so viel sagt der 28-Jährige vor dem Großen Preis von Kanada: "Wir haben deshalb miteinander gesprochen, weil jeder sehen konnte, was in Monaco abgegangen ist. In jeder Hinsicht."

Denn beim Rennen im Fürstentum war der Kampf der Silberpfeil-Piloten um die WM-Führung auch abseits der Strecke öffentlich ausgetragen worden - kaum verpackte Vorwürfe von Hamilton an Rosbergs Adresse gehörten dazu und auch dessen demonstrativer Verzicht auf eine Gratulation nach Rosbergs Sieg. "Wir sind Kollegen, keine Freunde", hatte Hamilton anschließend beteuert.

Freundschaft ist intakt

In einem Gespräch sei alles geklärt worden, teilte Hamilton später mit, die Freundschaft sei intakt, und Mercedes möchte das Thema vor dem Rennen am Sonntag (20.00 Uhr/RTL und Sky) schnell vom Tisch haben - auch Hamilton strebt in Montreal einen raschen Themenwechsel an.

"Wir hatten gestern ein gemeinsames Abendessen mit dem Team, es hat sich nichts geändert", sagt der Brite: "Nico und ich kennen uns sehr lange, man hat eben Höhen und Tiefen, das war nie anders bei uns beiden."

Bislang siegte bei jedem Rennen der Saison einer der Mercedes-Piloten, vor dem siebten WM-Lauf in Montreal hat Rosberg (122) vier Punkte Vorsprung auf Hamilton. Dass sich gerade auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke auf der Ile Notre-Dame etwas an der Überlegenheit der starken Mercedes-Boliden ändert ist unwahrscheinlich - echte Gefahr durch die Konkurrenz kann Hamilton sich derzeit nicht vorstellen.

"Ich habe nicht das Gefühl, dass das der Fall sein wird", sagte der Engländer: "Die langen Geraden kommen uns schon sehr entgegen. Es wird weiterhin ein harter Kampf zwischen Nico und mir, und darauf freue ich mich." Zumindest auf der Strecke wird das Privatduell der Silberpfeile an Intensität also nicht nachlassen. Und die Formel-1-Welt stellt sich längst die Frage, wann es zum ersten Crash der Silberpfeile kommt.

"Wenn sie sich gegenseitig in die Kiste fahren", sagt Weltmeister Sebastian Vettel, "dann ist das gut für uns, dann nehmen sie sich Punkte weg." Allzu große Hoffnungen für den WM-Kampf macht das dem abgeschlagenen Red-Bull-Piloten (45 Punkte) allerdings auch nicht. "Vermutlich sind sie schlau genug, das nicht zu tun", sagt Vettel, "darauf sollten wir uns nicht verlassen."

(sid)
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