Formel-1-Weltmeister aus England Lewis Hamilton bleibt bei der Titelfeier nüchtern

Abu Dhabi · Lewis Hamilton hat seinen zweiten WM-Titel besonders intensiv erlebt. Im nächsten Jahr braucht er nicht die Nummer eins auf dem Auto, um jedem zu zeigen, wer der Beste ist.

Lewis Hamilton und Nico Rosberg feiern mit Nicole Scherzinger
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Hamilton feiert mit Scherzinger seinen WM-Titel

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Foto: ap

Ein Lewis Hamilton braucht keine "1" auf dem Auto. "Die Nummer eins ist eine tolle Sache, und ich werde immer wissen, dass ich die Nummer eins bin", sagte der Engländer nach seinem WM-Triumph in Abu Dhabi gewohnt selbstbewusst: "Aber ich möchte meine Nummer behalten. Die anderen Fahrer wissen, wer die Nummer eins ist." Hamilton will weiter mit der 44 fahren, die Nummer, die er auch als Tätowierung hinter seinem rechten Ohr verewigt hat.

Nach einer kurzen, aber intensiven Nacht in der Wüste blickte Hamilton schon wieder ein bisschen voraus. "Das Ziel ist es, nächste Saison noch stärker zu werden", sagte Hamilton - nach einer Saison mit 16 Siegen in 19 Rennen und 18 Pole Positions für die alles überragenden Silberpfeile. Die Konkurrenz wird die Drohung gehört - und verstanden - haben.

Hamiltons Vertrag läuft nach der Saison 2015 aus, die Gespräche waren während des Titelrennens mit seinem Teamkollegen Nico Rosberg vertagt worden. "Heute wäre kein guter Zeitpunkt", scherzte ein leicht angeschlagener Teamchef Toto Wolff nach der Party-Nacht. Grundsätzlich sei man sich aber einig, betonten beide Seiten. "Toto hat gesagt, wir setzen uns in den nächsten Wochen zusammen. Hoffentlich wird es eine ganz einfache Geschichte, eine Formalität", sagte Hamilton.

Der 29-Jährige hatte die restlichen Stunden des "größten Tags meines Lebens" vor allem beim Abendessen im Kreis seiner Familie und zusammen mit Freundin Nicole Scherzinger verbracht, auf der anschließenden Teamparty gönnte sich der mit jetzt 33 Siegen erfolgreichste britische Formel-1-Pilot der Geschichte nur "einen Drink".

Dafür ließen es die anderen krachen. "Den Nachtclub haben wir nicht zerstört, aber uns selbst schon", sagte Wolff. Aufsichtsratsboss Niki Lauda, der zuvor angekündigt hatte, im Gegensatz zu seinen sonstigen Gepflogenheiten nicht frühzeitig abzureisen und mitzufeiern, gönnte sich sein erstes Bierchen zusammen mit Motorenchef Andy Cowell bereits in der Mercedes-Hospitality - nachdem sie jemanden gefunden hatten, der ihnen die Flaschen auch öffnen konnte.

Lewis Hamilton musste am Montagmorgen eingestehen, dass "das alles noch nicht richtig gesackt ist" - und verriet ein kleines Geheimnis. "Nach dem Qualifying haben manche geunkt, ich würde schlecht schlafen. Und ich dachte: Warum, ich schlafe doch immer wie ein Baby?", so Hamilton: "Und dann habe ich doch kein Auge zugemacht. Ich bin dann laufen und schwimmen gegangen und habe mir eine Massage gegönnt." Und als es darauf ankam, war Lewis Hamilton wieder hellwach. Um allen zu zeigen, wer die Nummer eins ist.

(sid)
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