Formel 1 Hamilton fährt auch in Bahrain allen davon

Sakhir · Weltmeister Lewis Hamilton hat die Angriffe seiner deutschen Widersacher auch in der Wüste von Bahrain eiskalt abgewehrt und seine Führung in der WM-Wertung souverän ausgebaut. Der Brite setzte sich beim Nachtrennen vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen und Mercedes-Stallrivale Nico Rosberg durch.

Lewis Hamilton feiert den Sieg beim Großen Preis von Bahrain
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Hamilton feiert Sieg in Bahrain

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Erstmals in diesem Jahr verpasste dagegen Sebastian Vettel unter anderem nach einem unplanmäßigen Boxenstopp das Podest und wurde nur Fünfter. Während Hamilton bei der Siegerehrung wie immer dem Team und allen Beteiligten für ein perfektes Auto dankte, wehrte Räikkönen die Glückwünsche von Altmeister Sir Jackie Stewart ab. "Man ist nie zufrieden, wenn man nur Zweiter wird", sagte der "Iceman" mit gewohnt stoischer Miene, und auch der Dritte auf dem Podium war nicht allerbester Laune. "Ich hatte am Ende keine Bremsen mehr", sagte Rosberg, der seinen Plan, vor Hamilton zu landen, zunächst auf das erste Europarennen am 10. Mai in Barcelona verschieben muss.

Dann will auch Sebastian Vettel wieder aufs Treppchen, der viermalige Weltmeister leistete sich in Bahrain ungewohnte Fehler. "Das kommt eben mal vor", sagte er, "heute passte das eine nicht zum anderen." Zweimal habe er sich "ablatzen lassen", einmal rutschte er von der Strecke - zu viele Zwischenfälle, um zum vierten Mal im vierten Saisonrennen auf dem Podium zu stehen. Dennoch sei es "für das Team ein sehr starkes Wochenende" gewesen, weshalb man nun mit einem guten Gefühl nach Europa blicke.

Nach seinem dritten Sieg im vierten Saisonrennen der Formel 1 ist derweil Hamilton unbeeindruckt vom teaminternen Zoff auf dem besten Weg zu seinem dritten WM-Titel. Der Polesetter demonstrierte auch im Golfstaat seine ganze Stärke und feierte den 36. Erfolg seiner Karriere. Dadurch verbesserte er sein Punktekonto in der WM-Wertung auf 93 Zähler, dahinter folgen der neue Zweitplatzierte Rosberg (66) und Vettel (65).

Hamilton verteidigte seinen ersten Platz beim Start, Rosberg hingegen verlor Rang drei zunächst an Räikkönen, holte ihn sich nach einem starken Manöver zurück und konnte wenig später auch Vettel überwinden. Wie schon beim Doppelsieg vor einer Woche in China zogen die Silberpfeile an der Spitze bis zum ersten Boxenstopp recht einsam ihre Kreise.

Dann wurde es dramatisch: Vettel, der als Erster aus der Spitzengruppe an die Box ging, kämpfte sich wieder auf Rang zwei, fiel dann aber erneut hinter die Silberpfeile zurück. Rosberg wurde derweil von seinem Team über Bremsprobleme informiert, ließ sich davon aber nicht beeinflussen und hielt die Position hinter dem zweimaligen Champion Hamilton.

Dämpfer für Vettel

Vettels Traumstart bei der Scuderia erhielt unterdessen einen kleinen Dämpfer. Nachdem der Hesse zuvor in allen drei Rennen auf dem Podium gestanden hatte, verhinderte das nun ein ungeplanter Boxenstopp. Vettel ruinierte sich seinen Frontflügel als er nach einem Fahrfehler von der Strecke abkam und das Teil wechseln lassen musste. Ein vor dem Start durchaus für möglich gehaltener Sieg war spätestens nach diesem Manöver unmöglich, dafür kletterte Räikkönen erstmals in diesem Jahr auf das Siegertreppchen.

Das schaffte auch Rosberg zum vierten Mal, verpasste in seinem 100. Rennen für Mercedes allerdings den lange möglichen zweiten Platz durch einen Fahrfehler zwei Runden vor Schluss. Der achtmalige Grand-Prix-Sieger agierte zuvor zwar kompromisslos, muss aber weiter auf seinen ersten Sieg 2015 warten. Dieser scheint aktuell auch nur möglich, wenn sich der bärenstarke Hamilton Fehler leistet. Mit der Souveränität eines Weltmeisters dominiert er aktuell die Königsklasse.

In Bahrain wurde "Iceman" Räikkönen nach seinem zweiten Boxenstopp allerdings zur großen Gefahr für Mercedes und kam immer näher an Hamilton heran, doch dieser behielt schließlich die Oberhand. Wegen seiner frischeren Reifen und der cleveren Taktik konnte er aber zumindest noch Rosberg abfangen und so den dritten Mercedes-Doppelsieg des Jahres verhindern.

(sid)
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