Freies Training in Austin Hamilton gewinnt Freitags-Kräftemessen gegen Rosberg

Austin · WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton hat die Muskeln spielen lassen und das erste Kräftemessen vor dem Großen Preis der USA (Sonntag, 21.00 Uhr/Live-Ticker) mit seinem Verfolger und Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg hauchdünn für sich entschieden.

Großer Preis der USA 2014: freies Training
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Hamilton drehte im freien Training in 1:39,085 Minuten die schnellste Runde und verwies seinen Herausforderer (1:39,088) um drei Tausendstelsekunden auf Platz zwei. "Das war ganz gut, ich fühle mich wohl", sagte Rosberg, der sich allerdings um die am Ende aufkommenden Probleme bei Hamilton etwas Sorgen machte: "Das ist nicht ideal, schließlich haben wir das gleich Auto." Trotzdem gelte das Motto: "Vollgas voraus".

Auf Rang drei reihte sich auf der 5,513 Kilometer langen Strecke im texanischen Austin Ferrari-Star Fernando Alonso (Spanien/1:40,189) ein.

Während Hamilton vor dem Qualifying am Samstag (19.00 Uhr/RTL und Sky) in seinem Silberpfeil einmal mehr den stärksten Eindruck hinterließ, erlebte Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull nach einem Motor- und Getriebewechsel einen rabenschwarzen Tag und belegte nur Rang 18.

In den USA geht der Kampf um den WM-Titel in der Formel 1 zwischen Hamilton und Rosberg in die alles entscheidende Phase. Vor dem drittletzten Saisonrennen hat der britische Ex-Weltmeister 17 Punkte Vorsprung auf seinen Herausforderer Rosberg. Noch sind maximal 100 Punkte zu holen.

"Es ist definitiv noch alles drin", hatte Rosberg im Vorfeld kämpferisch gesagt und weiter "volle Attacke" bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi (23. November) angekündigt. Doch Hamilton scheint im Moment kaum zu schlagen zu sein. Nach vier Siegen in Serie strotzt der Engländer nur so vor Selbstvertrauen. "Ich glaube nicht, dass das etwas mit Glück zu tun hat", schrieb Hamilton in seiner Kolumne für die BBC über seine Top-Form. Nach einigen Problemen habe er sich zurückgekämpft und könne nun zeigen "was ich drauf habe. Was immer auch passieren wird, wird ohnehin passieren."

"Captain America" Vettel, der in Austin mit einem neuen Helmdesign angelehnt an den Comic- und Filmhelden unterwegs ist, muss beim nächsten Halt seiner Red-Bull-Abschiedstournee wie erwartet aus der Boxengasse ins Rennen am Sonntag gehen. Der Heppenheimer verwendet in Texas bereits seinen sechsten Motor und wird wegen dieses Regelverstoßes entsprechend bestraft.

Eigentlich wollte Vettel deshalb komplett auf das Qualifying verzichten. Red-Bulls-Motorsportberater Helmut Marko und Teamchef Christian Horner sagten allerdings am Freitag, dass Vettel zumindest im ersten Quali-Durchgang fahren werde - damit die Fans den Weltmeister sehen können. Seine Vorstellung am Samstag werde "minimalistisch" ausfallen, kündigte Vettel an. Für das Rennen rechnet er sich einiges aus: "Es ist möglich, nach vorne zu kommen. Ich werde natürlich alles geben."

Nico Hülkenberg (Emmerich) kam im Force India auf Platz zehn, Sauber-Pilot Adrian Sutil (Gräfelfing) kam nicht über Rang 16 hinaus.

Da die beiden Pleite-Teams Caterham und Marussia die Reise in die USA aus finanziellen Gründen nicht antreten konnten, drehten nur noch 18 Autos ihre Runden. Ein so kleines Feld gab es zuletzt 2005 in Monaco, als BAR wegen eines illegalen Zusatztanks für zwei Rennen gesperrt wurde. Der Weltverband FIA hat deshalb den Qualifying-Modus für Samstag angepasst. Statt der bisher üblichen sechs Fahrer werden in den Q1 und Q2 genannten ersten Qualifyingrunden nur noch vier Piloten ausscheiden.

(sid)
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