Formel 1 in Monaco Hamilton lässt Rosberg im Qualifying keine Chance

Monte Carlo · Weltmeister Lewis Hamilton hat im Krieg der Sterne zurückgeschlagen und sich erstmals die Pole Position in Monaco gesichert. Der dreimalige Saisonsieger, der sich beim letzten Rennen in Barcelona seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben musste, fuhr im Fürstentum souverän zu seiner fünften Pole im sechsten Saisonrennen. Rosberg landete mit mehr als drei Zehntelsekunden Rückstand auf dem zweiten Rang vor Ferrari-Star Sebastian Vettel.

Großer Preis von Monaco: das Qualifying
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"Es hat lange gedauert, ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue", sagte Hamilton nach seiner Premiere auf Startplatz eins in Monaco. "Ich habe zum Schluss den Touch verloren", sagte Rosberg, der sich in seiner letzten schnellen Runde durch einen Verbremser um die Chance auf die Pole brachte. "Das war schade, sonst wäre es sehr eng geworden", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der mit Optimismus auf das Rennen blickte: "Die Pole ist die halbe Miete."

Weil neun der letzten zehn Sieger auf der 3,340 km langen Strecke von Startplatz eins ins Rennen gegangen sind, geht nun auch Hamilton als Favorit in den Großen Preis von Monaco am Sonntag (14.00 Uhr/RTL und Sky). An den Titelverteidiger glaubt auch Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda: "Lewis hat wieder gezeigt, dass er - allen Problemen mit dem Auto zum Trotz - auf den Punkt seine Leistung bringen kann."

Für Hamilton war es die 43. Pole seiner Karriere, er liegt in der "ewigen" Rangliste als Vierter nur noch knapp hinter Vettel (45). Rekordweltmeister Michael Schumacher (68) und die brasilianische Legende Ayrton Senna (65) führen die Liste an.

Vettel hatte am Samstagmorgen mit der Bestzeit im dritten Training überrascht und bei der Scuderia Hoffnungen geweckt, die dreijährige Durststrecke des Traditionsteams beenden zu können. Für Ferrari hatte zuletzt der Spanier Fernando Alonso beim Deutschland-Grand-Prix 2012 in Hockenheim Startplatz eins erobert, vor genau 1036 Tagen.

"Es war ein bisschen zu kalt zu uns heute", sagte Vettel, "schade, dass sich die Sonne hinter den Wolken versteckt hat. Aber wir haben das Beste aus dem Tag gemacht." Teamchef Maurizio Arrivabene war nur bedingt dieser Meinung: "Wir liegen hinter den Erwartungen zurück, aber Seb hat einen super Job gemacht. Darüber bin ich glücklich."

Auch die Hoffnungen von Vize-Weltmeister Rosberg auf den Heimspiel-Hattrick erhielten einen herben Dämpfer. Der 29-Jährige, der 2013 und 2014 jeweils von der Pole Position aus gewonnen hatte, musste nach seiner starken Vorstellung in Spanien wieder einmal WM-Spitzenreiter Hamilton den Vortritt lassen. Der Brite war übrigens bei seinem Sieg 2008 der einzige Fahrer in den letzten zehn Jahren, der nicht auch im Qualifying die Nase vorn gehabt hatte.

Rosberg fuhr in Q1 und Q2 jeweils Bestzeit vor Hamilton. Vettel hatte im Q1 etwas gepokert, sich aber als Neunter locker für die nächste Runde qualifiziert und dort als Dritter die Silberpfeile gejagt. Entscheidend eingreifen in den Zweikampf konnte er aber letztlich nicht.

Der Emmericher Nico Hülkenberg (Force India) verpasste ebenso wie der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso (McLaren-Honda) das Q3. Alonso musste seinen Boliden sogar auf der Strecke abstellen. Auch sein englischer Teamkollege Jenson Button sowie überraschend auch die beiden Williams-Piloten Felipe Massa (Brasilien) und Valtteri Bottas (Finnland) hatte frühzeitig Feierabend.

Vor dem sechsten von 19 Saisonläufen führt Lewis Hamilton (111 Punkte) in der WM-Wertung vor Nico Rosberg (91) und Sebastian Vettel (80). Hamilton gewann in diesem Jahr bereits drei Rennen, allerdings hatte Rosberg zuletzt in Barcelona die Nase vorn.

(sid)
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