Formel 1 Hamilton sendet Kampfansage an Rosberg

Mexiko-Stadt · Eine WM hat Lewis Hamilton gegen einen Teamkollegen noch nicht verloren. Das soll nach dem Wunsch des Briten auch so bleiben. In Mexiko will Hamilton den vorzeitigen Titel-K.o. durch Nico Rosberg abwenden und seine eigenen Chancen erhöhen.

Formel 1: ""Lewis Hamiltons Flucht nach vorn" - Pressestimmen
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Mit dem Rücken zur Wand hat Lewis Hamilton seinen Kampfgeist nochmal aufs Neue entdeckt. Im sich zuspitzenden Duell um die Formel-1-WM mit seinem Mercedes-Stallrivalen Nico Rosberg glaubt der Brite trotz 26 Punkten Rückstand und nur noch drei verbleibenden Grand Prix unbeirrt an seine Titelchance. "Der Moment, in dem du aufgibst, ist der Moment, in dem du verlierst. Ich war nie jemand, der aufgegeben hat, und werde jetzt auch nicht damit anfangen", bekräftigte Hamilton vor dem Showdown am Sonntag (20 Uhr/Live-Ticker) auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez in Mexiko.

Hamilton ist ein Comebackexperte. Rückschläge kann der 31-Jährige mittlerweile in Feuereifer verwandeln. Mitte Mai nach dem Grand Prix von Spanien lag Hamilton schon einmal 43 Zähler hinter Rosberg. Sein Sieg in den USA war nun der jüngste Beweis für seine Widerstandskraft. Fast drei Monate nach seinem letzten Erfolg und zwischenzeitlich insgesamt vier Triumphen von Rosberg stellte der Titelverteidiger klar, dass er sich noch lange nicht geschlagen gibt.
"Es gibt noch immer viele Punkte zu holen und alles ist möglich."

Hamilton weiß, dass das auch zu seinen Ungunsten gelten kann. Denn der dreimalige WM-Champion kann aus eigener Kraft nicht mehr den Titel holen - selbst wenn er alle drei verbleibenden Rennen gewinnen sollte. Mexiko-Vorjahressieger Rosberg hat sich diesen Vorteil mit Akribie und Entschlossenheit erarbeitet. Doch am meisten ob seines klaren Wettbewerbsvorteils zu verlieren hat der Deutsche.

Welche Rolle wird das Auto spielen?

Im Gegensatz zu dem Briten erlitt Rosberg in dieser Saison wegen technischer Probleme an seinem Silberpfeil noch keinen Ausfall. Hamilton klagte indes immer wieder über die Zuverlässigkeit seines Dienstwagens, in Malaysia musste er in Führung liegend sogar einen Motorschaden verkraften. "In nicht vielen Saisons kann ein Auto zu 100 Prozent verlässlich sein", meinte Hamilton. "Ob das in Nicos Fall so sein wird? Ich denke, die Zeit wird es zeigen."

Hamilton will sich nach eigener Aussage aber darüber nicht den Kopf zerbrechen. "Ich muss mich nur auf mich konzentrieren", versicherte der Engländer, der noch nie eine WM gegen einen Teamkollegen verloren hat. "Ich hoffe, dass ich in den letzten drei Rennen 100 Prozent Zuverlässigkeit haben werde."

1996er Weltmeister Damon Hill glaubt an ein Comeback seines Landsmanns. "Mein Bauchgefühl sagt mir, dass für ihn noch etwas geht", meinte der 56-Jährige, der mittlerweile als TV-Experte arbeitet. "Wenn man ein Spitzenfahrer ist, gibt man immer alles. Hamilton ist jedoch oft dazu fähig, noch irgendwo Zehntelsekunden zu finden. Ich glaube, dass das Pendel in dieser WM nochmal auf seine Seite ausschlagen kann."

Der langjährige Williams-Pilot bescheinigt aber Rosberg seit der schmerzhaften WM-Niederlage im vergangenen Jahr in den USA einen beachtlichen Entwicklungsprozess. "Rosberg ist ein besserer Fahrer geworden", beteuerte Hill. Und im vierten gemeinsamen Formel-1-Jahr mit Hamilton will der Deutsche endlich auch ganz oben stehen.

(dpa)
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