Formel 1 in Belgien Hamilton wieder zu schnell für Rosberg — Vettel nur Neunter

Spa-Francorchamps · Weltmeister Lewis Hamilton (England) steht beim elften Rennen der Formel-1-Saison zum zehnten Mal auf der Pole Position. Der WM-Spitzenreiter verwies im Qualifying zum Großen Preis von Belgien (Sonntag, 14 Uhr/Live-Ticker) wieder einmal seinen Mercedes-Teamrivalen Nico Rosberg (Wiesbaden) auf den zweiten Platz. Dritter ist der Finne Valtteri Bottas im Williams-Mercedes.

Lewis Hamilton gewinnt Qualifying zum Großen Preis von Belgien
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Großer Preis von Belgien: das Qualifying

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"Ich bin sehr glücklich heute", sagte Hamilton: "Mein Ziel war die Pole, meinen letzten beiden Runden waren die besten, die ich das ganze Wochenende hatte."

Der Engländer hatte zuletzt im Internet für einigen Wirbel gesorgt. In einem Video auf Instagram ballert er auf einem Schießstand mit einem Maschinengewehr herum, das Video trägt den Titel "Zielübung". In zahlreichen Kommentaren wird der zweimalige Champion dafür von Usern zum Teil übelst beschimpft.

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende Niki Lauda (66) sagte der Bild-Zeitung "Ich kenne den Lewis gut und weiß, dass er sich nichts Böses dabei denkt. Aber ich werde ihn sofort bitten, dass er das Video aus dem Internet nimmt."

Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (Heppenheim) enttäuschte im entscheidenden dritten Durchgang und belegte nur Rang neun. "Ich hatte keinen groben Fehler in der letzten Runde, hab mich kurz vor der Zielgeraden ein bisschen verbremst, ohne das wäre ich vielleicht Achter, maximal Siebter gewesen, mehr war heute nicht drin", sagte Vettel. Wegen einer Fünf-Plätze-Strafe gegen den viertplatzierten Franzosen Romain Grosjean (Lotus) geht der viermalige Weltmeister von Rang acht aus ins erste Rennen nach der Sommerpause.

Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen, dessen Vertragsverlängerung für 2016 vor dem Rennen in Belgien bekannt gegeben worden war, hatte wieder einmal Pech. Im Q2 musste der Finne seinen Ferrari auf der Strecke ausrollen lassen. "Irgendetwas ist gebrochen", funkte der Ex-Weltmeister, sein Team entschuldigte sich prompt für die technischen Probleme.

Unglücklich auch der Auftritt von Le-Mans-Gewinner Nico Hülkenberg: Während sein Force-India-Teamkollege Sergio Perez (Mexiko) souverän in die Top Ten fuhr, verpasste der Emmericher um 56 Tausendstelsekunden das Q3.

"Ich bin schon ein bisschen enttäuscht", sagte Rosberg, der am Freitag einen Schreckmoment zu überstehen hatte, als ihm bei 306 km/h der rechte Hinterreifen geplatzt war. Nach einer langen Untersuchung gab Reifenhersteller Pirelli am Samstagmorgen bekannt, dass der Schaden am Pneu durch "eine externe Quelle" verursacht worden sei. Weder an Rosbergs Reifen noch an allen anderen seien "strukturelle Probleme" festgestellt worden.

Fast schon bizarr gestaltet sich der Auftritt von McLaren-Honda an diesem Wochenende. Für den mehrfachen Wechsel des Motors und weiterer Komponenten kassierte die beiden Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) und Jenson Button (England) zusammen eine Strafe von 105 Plätzen, die sie in der Startaufstellung nach hinten versetzt. Aber weil hinter ganz hinten niemand mehr steht, starten die beiden Boliden, die im Q1 die Plätze 17 und 18 belegten, eben einfach aus der letzten Startreihe.

In der WM-Wertung liegt Hamilton 21 Punkte vor Rosberg (202:181), Vettel hat nach seinem Sieg in Ungarn als Dritter 160 Zähler auf dem Konto.

(sid)
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