Ärger zwischen Mercedes und Hamilton "Ich würde gerne das gleiche rauchen"

Barcelona · Experimente und Muskelspiele: Einen Tag nach Teamkollege Nico Rosberg (29) hat auch Weltmeister Lewis Hamilton (30) bei den abschließenden Testfahrten in Barcelona zur neuen Formel-1-Saison ernst gemacht. Der Mercedes-Pilot aus England dominierte am Samstag auf dem Circuit de Catalunya die Konkurrenz und drehte trotz zahlreicher Experimente an seinem Silberpfeil in 1:23,022 Minuten die schnellste Runde.

Formel 1: Lewis Hamilton: Weltmeister, Rekordjäger, Jetsetter
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Das ist Lewis Hamilton

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Foto: dpa/Mark Thompson

"Das war heute kein besonders spektakulärer Tag. Die Strecke scheint in den vergangenen Tagen etwas an Grip verloren zu haben. Deshalb war das Gefühl nicht mehr so gut", sagte Hamilton und übte sich in Zurückhaltung: "Ich kann es nicht mehr erwarten, jetzt Rennen zu fahren - das, was Spaß macht."

Felipe Massa (33) hatte im Williams (1:23,262) das Nachsehen, obwohl der Brasilianer weichere und damit schnellere Reifen montiert hatte. Sebastian Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen (35/Finnland) fuhr in 1:23,276 Minuten auf Platz drei und spulte fleißig Kilometer ab. Vettel wird ebenso wie Rosberg noch einmal am Sonntag hinter dem Steuer sitzen.

Hamilton blieb zwar deutlich hinter Rosbergs Zeit vom Freitag (1:22,792) zurück, allerdings verlor der Superstar in der Box auch viel Zeit, weil Mercedes an den Einstellungen seines Silberpfeils experimentierte. Wegen den aufwendigen Umbauarbeiten verpasste der Brite wichtige Kilometer. Doch wenn sich ein Team dieses Risiko leisten kann, dann Mercedes. Der Traditionsrennstall hat in Barcelona bisher einen bärenstarken Eindruck hinterlassen.

Nico Hülkenberg (Emmerich) kürte sich zum Marathon-Mann. Der 27-Jährige drehte in seinem erst am Freitag fertiggestellten neuen Force India 158 Runden, schaffte aber nur die siebtbeste Zeit (1:24,939). Der Saisonauftakt in der Formel 1 steigt am 15. März in Australien, die Teams bestreiten noch bis Sonntag die letzten Tests.

Unterdessen pokert Hamilton weiter um einen neuen Vertrag. Mercedes will seinen Superstar halten, aber nicht um jeden Preis - ein Monster-Gehalt wird es für Hamilton nicht geben. "Ich würde gern das Gleiche rauchen. Diese Zahl ist dermaßen illusorisch, dass ich glaube, dass es eine Satire war", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff (43) dem Fachportal motorsport-total.com über Spekulationen in England, wonach Hamilton die Rekordsumme von 150 Millionen Pfund (knapp 207 Millionen Euro) für einen neuen Dreijahresvertrag fordere.

Mit einem Gehalt von knapp 70 Millionen Euro pro Jahr würde Hamilton zum absoluten Top-Verdiener innerhalb der Formel 1 aufsteigen. "Wer eine solche Summe erfindet, der hat ein völlig falsches Verständnis von dem, was hier passiert", sagte Wolff: "Diese Zahl ist eine Illusion." Zum Vergleich: Der viermalige Weltmeister Vettel soll bei Ferrari etwa 30 Millionen Euro pro Saison verdienen.

Wolff geht indes weiter davon aus, dass Hamilton über die Saison 2015 hinaus für Mercedes fährt. "Zwischen uns ist alles intakt und in Ordnung. Die Stimmung ist gut", sagte der Österreicher: "Wir haben ähnliche Vorstellungen. Jetzt geht es darum, dass man dies in ein Vertragswerk richtig umsetzt."

Auch Aufsichtsrats-Chef Niki Lauda (65) geht weiter von einer Vertragsverlängerung mit Hamilton aus. "Das wird alles passieren, da mache ich mir keine Sorgen. Beide Seiten wollen verlängern", hatte Lauda zuletzt dem SID gesagt.

(sid)
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