Multimedia, Miami, Machokur Mit diesen Plänen will die Formel 1 die Fans zurückholen

Hamburg/Barcelona · Lange wurden sie vernachlässigt, nun kämpft die Königsklasse mit verschiedenen Maßnahmen um die Fans. Beim kommenden Rennen in Barcelona startet nach einigen Problemen nun auch endlich der neue Livestream.

GP von Aserbaidschan 2018: das Rennen
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Nonstop an Bord mit Sebastian Vettel, ein Strandrennen als Spektakel und eine weitere Machokur für mehr Action auf der Strecke: Die Formel 1 kämpft mit weiteren Maßnahmen um die Gunst der Fans. Ab der kommenden Saison soll ein verändertes Aerodynamik-Reglement mit breiteren und tieferen Heckflügeln für deutlich mehr Überholmanöver sorgen, die Macher der Königsklasse hoffen zudem auf einen Grand Prix in Miami 2019 - und schon jetzt geht das neue Formel-1-TV online.

Er wolle die Formel 1 zu einer "Medien- und Unterhaltungsmarke machen, mit dem Herz und der Seele eines Rennfahrers mittendrin", sagte Sean Bratches, Marketingchef der Königsklasse, über seine Strategie. Und in dieser spielt der neue offizielle Livestream, der nach einigen Problemen an diesem Wochenende zum Großen Preis von Spanien (Sonntag, 15.10 Uhr/RTL) gestartet wird, eine zentrale Rolle. Der Zuschauer soll mit einem neuen TV-Erlebnis gelockt werden - für knapp acht Euro im Monat.

Dafür gibt es unter anderem eine werbefreie Übertragung des Rennens und Qualifyings, die Pressekonferenzen und Interviews mit den Stars wie Weltmeister Lewis Hamilton oder Vettel. Die Zuschauer können sich außerdem selber alle Onboard-Kameras der Fahrer einzeln auswählen, sie erhalten den unzensierten Boxenfunk sowie historisches Material. Unter Bernie Ecclestone wäre dies noch undenkbar gewesen, weil er die übertragenden TV-Sender nicht verärgern wollte. "Andere Sportarten sind da schon viel weiter als der Motorsport", sagte Bratches. Noch wird das Angebot nur über die Desktop-Version zur Verfügung stehen, im Laufe der Saison soll der Stream auch über Apps für mobile Geräte wie Smartphones abspielbar sein.

Bratches und Co. hoffen, dass sie ab 2019 dann noch mehr Rad-an-Rad-Duelle und vor allem Überholmanöver in ihrem Stream zeigen können. Dafür wurde zuletzt beschlossen, dass die komplizierte und überaus anfällige Aerodynamik der Autos vereinfacht wird. So wird unter anderem ein vereinfachter und zugleich breiterer Frontflügel vorgeschrieben, dafür wird ein breiterer und tieferer Heckflügel montiert, mit dem zugleich die Wirkung der Überhol-Hilfe DRS (Drag-Reduction-System) verstärkt wird. Die sei ein "wichtiger Schritt" für den Sport, sagte Sportchef Ross Brawn, das ehemalige "Superhirn" von Rekordweltmeister Michael Schumacher erwartet, dass die Autos "dichter zusammen" fahren können und "mehr überholt" wird.

Außerdem arbeiten Ecclestones Erben weiter daran, die Formel 1 in die Innenstädte zu holen. Die Pläne für einen Grand Prix in Miami nehmen konkrete Formen an. Der Stadtrat der Partymetropole will am Donnerstag darüber abstimmen, ob offizielle Verhandlungen mit den Besitzern der Rennserie aufgenommen werden. Miami sei eine "der glamourösesten Städte der Welt", sagte Bratches. Die Stadt in Florida habe das Potenzial, "zum perfekten Austragungsort für die Formel 1 und ihre Fans" zu werden. Zudem gelten Vietnams Hauptstadt Hanoi und Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires als mögliche Kandidaten für Rennen in der Saison 2019.

(sid)
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